Details

Mit einer Expertise von Nicolas R., Robert P. und Olivier M. Descharnes, Archives Descharnes, Azay-le-Rideau, vom 14.6.2013. Das Werk ist im Archiv unter der Nummer „d 5225“ registriert.

Literatur:
Vgl. Michler/Löpsinger 344-355;
Vgl. A. Field, The Official Catalog of the Graphic Works of Salvador Dalí, New York 1969, No. 69-11.

Ausstellung:
Rückblick auf Positionen der Galerietätigkeit zum 40-jährigen Bestehen, Galerie Orangerie-Reinz, Köln 2000/01.

Provenienz:
Jean Schneider, Basel, 1969 direkt vom Künstler erworben (bis 2000);
Galerie Orangerie-Reinz, Köln;
Privatbesitz, 2000 bei Vorgenannter erworben;
Bonhams, London 18.6.2013, Los 29.

Beschreibung

Das vorliegende Werk „Pampelmousse érotique“ gehört zu einer Reihe von Arbeiten, die Dalí 1969 im Auftrag des Verlegers Jean-Paul Schneider fertigt. Der Künstler überarbeitet hierfür Grafiken aus dem 1846 erschienenen botanischen Nachschlagewerk „Pomologie Française“ von Antoine Poiteau mit Gouache und Aquarellfarbe. Diese Kompositionen sind die Vorlage für die zwölfteilige Druckgrafik-Serie „Flordali (Les Fruits)“, welche 1969/70 von Schneider verlegt wird und die sich bei Sammlern sofort großer Beliebtheit erfreut.
Dalí belebt die alten botanischen Illustrationen auf humorvolle und verspielte Weise: Hinter nüchternen, wissenschaftlichen Darstellungen lauern plötzlich Dämonen und Feen. Aus Früchten und Pflanzen lässt der Künstler Körperteile skurriler Fantasiewesen wachsen. Auf unserem Blatt stakst eine Pampelmusenhälfte auf haarigen Vogelbeinen durchs Bild und hisst dabei eine Fahne mit einem nackten Frauenkörper. Aus einer zweiten Frucht ergießt sich eine Saftfontäne auf eine grüne Blätterfigur, die erfolglos versucht, diese mit ihren Armen abzuwehren.
Im Mittelpunkt von Dalís Frucht-Serie steht das Konzept der Metamorphose und der Illusion. Dalí behauptet, schon als Kind die Fähigkeit besessen zu haben, versteckte Figuren und Muster in einem Bild oder auch einer Wolkenformation erkennen zu können. Der Künstler erklärt später im Zusammenhang mit seinen Schmuckentwürfen: „Ich sehe die menschliche Form in Bäumen, Blättern, Tieren; das Tier und die Pflanze im Menschen. Meine Kunst (…) zeigt die Metamorphose, die stattfindet; Menschen erschaffen und verändern sich selbst. Wenn sie schlafen, verwandeln sie sich – in Blumen, Pflanzen, Bäume.“ (aus: Dalí, Jewels-Joyas, The Collection of the Gala-Salvador Dalí Foundation, Turin 2001, S. 36).

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