Details

Nicht bei Lohberg.
Das Werk ist im Archiv des Fritz-Winter-Hauses, Ahlen, registriert.

Provenienz:
Privatbesitz, Bayern, durch Erbfolge an die jetzigen Besitzer.

Beschreibung

Anna Rühl schreibt 2015 im Ausstellungskatalog „Fritz Winter. Die 1960er Jahre – Jahrzehnt der Farbe“:
„Als Fritz Winter im September 1964 seine neuesten Gemälde in der Berliner Galerie Schüler ausstellte, berichtete er, zurück in seinem Atelier in Dießen am Ammersee: ‚In Berlin gab es wegen dieser Bilder eine große Aufregung. Alle Kritiken sprachen vom Durchbruch zur Farbe.‘ In der Tat befand sich Winter auf dem Höhepunkt einer Entwicklung, in welcher der Gestaltungswert der Farbe absoluten Vorrang hatte. (…).
Mit der Hinwendung zur Farbe als zentralem Gestaltungsmittel stand Fritz Winter in den 1960er Jahren sowohl international als auch unter den deutschen Malern nicht allein. Die Verschiebung des Fokus vom Abstrakten Expressionismus und der informellen und materialbezogenen Kunst zu farbstarken Strömungen wie dem Color-Field-Painting, der Konkreten Kunst, der Op-Art und sogar der Pop-Art, war ein übergreifendes Phänomen der westlichen Kunstentwicklung der Zeit. Doch anders als bei Ernst Wilhelm Nay oder Georg Meistermann ging diese Entwicklung bei Fritz Winter nur schlecht mit der öffentlichen Wahrnehmung des Malers zusammen. Der westfälische Bergmannssohn (…) war als ‚Dunkelmaler‘ bekannt (…).“
Winter äußert sich dazu: „Große Erkenntnisse haben keine Farben, sie sind entweder schwarz oder weiß oder grau. Die leuchtenden Farben gehören zu den Geschlechtern der Erde. Ich bin froh, rot und blau zu sein, aber ich sehne mich nach dem Grau, dem Unendlichen“ (Bayerische Staatsgemäldesammlung in der Pinakothek der Moderne, 2015/2016, S. 11-13, S. 16).
Auch unser großformatiges Werk entsteht in dieser Werkphase. Im Entstehungsjahr 1965 findet eine große Retrospektive zu Winters 60. Geburtstag in Kassel statt. Die Ausstellung wird bis 1966 in sechs weiteren Städten wie Koblenz, Düsseldorf, Stuttgart und Berlin u.a. gezeigt. Nach diesem Höhepunkt zieht sich der Maler immer mehr aus der Öffentlichkeit zurück. Er zählt zu den wenigen abstrakten Malern, die die Bauhausgedanken in die Nachkriegszeit getragen haben und gibt dies an seine Schüler weiter.
Seine Werke befinden sich heute in internationalen Museen wie dem Art Institute of Chicago, dem Guggenheim Museum New York und der Dublin City Gallery.

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R = Regelbesteuerte Kunstwerke
N = Differenzbesteuerte Kunstobjekte mit Ursprung in einem Land außerhalb der EU
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