Details

Mit einer schriftlichen Expertise von Dr. Bärbel Schäfer, Vereidigte Kunstsachverständige, Dachau, vom 24.5.2002.

Nicht bei Moritz.

Provenienz:
Privatbesitz, Hessen.

Beschreibung

Die Häuserfassaden von Johann Sperl überzeugen durch ihre frontale Unmittelbarkeit und Schlichtheit. Im Jahr 1873 malte Sperl, noch als Schüler Arthur Georg von Rambergs, an der figurenreichen Genreszene „Hochzeitszug auf der Schwäbischen Alb“ (vgl. Moritz, Kat.-Nr. 27). Der Festzug setzt sich vor dem blumengeschmückten Elternhaus der Braut in Bewegung, bei dem es sich um das gleiche, auf unserem Bild in größerer Nahsicht dargestellte Bauernhaus handelt. Um die traditionellen Einhäuser zu studieren, die meist Wohnräume, Stall und Scheune unter einem Dach vereinten, war Sperl in den Sommermonaten nach Betzingen bei Reutlingen gereist. Dort entstanden mehrere solcher Ansichten, zurückgenommen und ohne anekdotische Zutat, die ganz der realistischen Kunstauffassung des Leibl-Kreises verpflichtet sind. Sperl erhebt das Umfeld der einfachen Landbevölkerung, das zuvor lediglich der Kulisse diente, in die Bildwürdigkeit. Zwischen weiß getünchten Hauswänden klafft dunkel der Scheuneneingang, zu dem steinerne Stufen hinaufführen. Rechts davon steht eine hölzerne Heuraufe, überquellend mit ockergelbem Stroh. Über dem Eingang ist eine fachwerkartige Holzkonstruktion, wohl eine Altane, gebaut. Sperl gelingt es, die Texturen im Mauerwerk und Gebälk mit flockigem Duktus herauszuarbeiten, auch die Wechselwirkung von Licht und Schatten auf der Hauswand ist genauestens beobachtet.

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