Die Faraglioni vor Capri

Details

Nüdling 274.

Literatur:
Elisabeth Nüdling, Carl Robert Kummer. Ein Dresdener Landschaftsmaler zwischen Romantik und Realismus, Petersberg 2008, Kat.-Nr. 274, S. 262.

Provenienz:
Bangel’s Frankfurter Kunstauktion, 8.6.1891;
Neumeister, München, Auktion, 16.3.1994, Los 453;
Privatsammlung, Österreich.

Beschreibung

Bei untergehender Abendsonne ziehen in der Marina Piccola auf Capri vier Fischer ein Boot an Land, andere steigen die Stufen zum Castello Antico empor. Im Hintergrund leuchten die drei Faraglioni, die berühmten kegelförmigen Kalksteinformationen, im Schein der sinkenden Sonne rosafarben.
Kummers letzte große Reise hatte ihn, begleitet von seiner Frau, Anfang 1868 über Triest nach Kairo geführt. Nach nur kurzem Aufenthalt ging es mit dem Dampfer nach Messina auf Sizilien, wodurch die Jugenderinnerungen an seine früheren Italienaufenthalte wiederbelebt wurden. Die nächsten Stationen waren Rom, Florenz und Venedig, wo es zu einem Wiedersehen mit dem dort sesshaft gewordenen Friedrich Nerly kam. „Nur mein liebes Capri; Sorrent und Ischia mußte ich lassen, da das Wetter zu einer Seefahrt für Damen nicht einladend war.“ Obwohl es ihm nicht vergönnt war, nochmal alle seine Sehnsuchtsorte zu besuchen, wurde Kummers Begeisterung für die italienische Landschaft, die sein Spätwerk prägen sollte, neu entfacht. Abgesehen von seinen Erinnerungen konnte er auf eine breite Sammlung früherer Skizzen zurückgreifen; so beruht wohl auch diese Darstellung auf einer Zeichnung aus den frühen 1830er Jahren.