Karl Tratt

Frau mit schrägem Hut (infinito)

Details

Fittkau 2.24.
Provenienz:
Aus dem Nachlass des Künstlers, verso auf dem Keilrahmen mit dem Stempel.

Beschreibung

Karl Tratt wird 1926 einer der ersten vier Meisterschüler von Max Beckmann in der neu eingerichteten Meisterklasse an der Städelschule in Frankfurt. Er lernt und arbeitet unter dessen Anleitung bis 1933. Das wohl nicht vollendete Porträt einer modisch gekleideten „Frau mit schrägem Hut“ malt Tratt nach seiner Parisreise unter dem Einfluss seiner Gönnerin, der Journalistin und Moderedakteurin Käthe Rapoport von Porada, die seit 1928 in Paris lebt und unter anderem Modeberichte für die Frankfurter Zeitung schreibt. Vermutlich hatte sie dem wirtschaftlich sehr schlecht gestellten Karl Tratt die Parisreise finanziert, sie hatte ihm 1928 in Frankfurt bereits eine Wohnung besorgt und besaß auch einige Werke des Künstlers. Tratt bewahrte seinerseits die Kopie einer ihrer handgetippten Vorträge zum Thema Mode auf. Das Bildnis der jungen Frau mit dem kecken Hütchen weist neben dem typischen beckmannschen Unterton stilistisch Parallelen zu Arbeiten von Ernst Ludwig Kirchner aus den 1920er Jahren auf, die Tratt stark beeindruckten.

Seit Beginn der 1920er Jahre kannte Käthe von Porada Max Beckmann, sie besorgte ihm für seine halbjährlichen Aufenthalte in Paris Wohnung und Atelier und war ihm auch in Zeiten der Verfolgung und des Exils eine verlässliche, loyale Freundin. 1937 half sie dem Ehepaar Beckmann bei der Vorbereitung ihres Umzugs ins Amsterdamer Exil. Ihr von Max Beckmann 1924 gemaltes Porträt befindet sich heute im Städel (Inv.-Nr. LG 4). Ebenso stellte er sie auf dem bedeutenden „Großen Frauenbild (fünf Frauen)“ im Jahr 1935 dar.

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