Details

Vogt 1932/29.

Ausstellung:
Sammlung Lütze. Deutsche Kunst des XX. Jahrhunderts, Stuttgarter Galerieverein e.V. Staatsgalerie Stuttgart, 1972, Kat. S. 24, Abb. S. 12.

Provenienz:
Galerie Ferdinand Möller, Berlin, am 26.1.1940 dort erworben, Rechung liegt in Kopie bei;
Max Lütze, Berlin und Frankfurt/Main;
durch Erbfolge an den jetzigen Besitzer, Privatbesitz, Frankreich.

Beschreibung

Ab 1927 wohnt Rohlfs, nun schon fast achtzigjährig, jedes Jahr von Frühjahr bis Herbst in Ascona im Schweizer Kanton Tessin. Immer wieder beschäftigt er sich mit den Gebäuden in den Dörfern der Umgebung. Dabei fotografiert seine Frau Helene die typischen Bauwerke als mögliche Motive für seine Malerei. Aus dem Bestand wählt der Künstler dann seine Vorlagen, die malerische Umsetzung findet im Atelier statt. Hier entstehen farbintensive Arbeiten, Blätter voller Transparenz und Leichtigkeit, durchdrungen von Licht. Die luzide Technik der Aquarell- und Temperamalerei erlaubt es Rohlfs, das Dargestellte zunehmend zu entmaterialisieren. Die vibrierende Dynamik erreicht er in der vorliegenden Arbeit, indem er dicht gedrängte, teils breite Pinselstriche in vertikaler Richtung auf das Papier setzt: Sie unterstützen die Bewegung des in den Himmel ragenden Turms. In „Kirche in Gandria“ verwendet der Künstler eine äußerst reduzierte Farbpalette. Das strahlende, intensive Blau des Himmels spiegelt sich teils in den Gebäuden wider. Diese, wie auch der Pfad zum Turm, entstehen sonst nur mit wenigen ockerfarbenen oder schwarzbraunen Akzenten, aber vor allen Dingen durch das Freilassen des hellen Papiergrunds. Dieser, freigewischt, -geschabt oder -gelassen, wird zum integralen Bestandteil des Bildes. Rohlfs erzeugt so eine Arbeit von außergewöhnlicher Leichtigkeit und Strahlkraft.
Zur Provenienz dieses Werks siehe auch Los 610.
– Eine winzige Papierverletzung am linken oberen Rand. Verso in den Ecken und am unteren Rand Reste alter Montierung. Allgemein farbfrisch und altersgemäß in sehr gutem Zustand.

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