Details

Provenienz:
Galerie Heike Curtze Düsseldorf und Wien, dort vom jetzigen Besitzer 1990 erworben;
Privatsammlung, Nordrhein-Westfalen.

Beschreibung

„Wenn ich mein Gesicht betrachte, entdecke ich darin ein Kreuz“ (Arnulf Rainer)

In der Auseinandersetzung mit und der konstanten Infragestellung der menschlichen Existenz im Allgemeinen und seiner Selbst im Besonderen findet Arnulf Rainer in der Form des Kreuzes einen bevorzugten Ausdrucksträger. Das Kreuz fungiert jedoch nicht nur als Ausdrucksträger, sondern verstärkt die Strahlkraft des Auszudrückenden in Form von Urkräften: Eine Vertikale und eine Horizontale, das Aufrechte und das Liegende, das Leben und der Tod: Zwei maximal gegeneinander gerichtete und doch verbundene Kräfte. Das Kreuz an sich eine geometrische Formation, wird in unserer westlich geprägten Kultur mit dem Christentum und dem Leid Jesu verbunden. Nicht überraschend, dass Rainers energieentladende Übermalungen zunächst als hoffnungslos und antichristlich bezeichnet werden, bis der Dominikanerpater Louis Chardon schreibt: „Dies sind die Finsternisse, darin das unerschaffene Licht zu Hause ist.“ Der Wiener Domprediger, Kunstsammler und Förderer Otto Mauer sagt zudem, dass er die Verhüllungen des heiligen Zeichens als geheimnisvolle Ikonen des späten 20. Jahrhunderts empfindet (aus: Magazin ART, Ausgabe 5/85, S. 32).
In dem von Rainer hier geschaffenen Kreuz von 1988/89 vereinen sich verschiedenste Elemente seines Schaffens: Energetisches Entladen, die Überschüttung, das Blindzeichnen, das Zumalen, seine Fingermalerei, die Foto-Übermalung sowie das Einfühlen in und das Verbildlichen von menschlichen Grenzsituationen, das Eintauchen in die verdrängten Zonen des Lebendigen durch Verdrängung. Alle Techniken und existenziellen Themen scheinen sich in diesem Kreuz zu vereinen und ihren vollen Ausdruck zu finden.

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