Friedrich Nerly

Ansicht des Palazzetto Contarini–Fasan gen. Casa di Desdemona am Canal Grande

Details

Provenienz:
Privatbesitz, Schweiz;
Privatbesitz, Süddeutschland.

Beschreibung

Nach seinem mäßig erfolgreichen Aufenthalt in Rom, den ihm sein Förderer Baron Carl Friedrich von Rumohr ermöglicht hatte, ließ sich Friedrich Nerly im Oktober 1835 in Venedig nieder. Hier avancierte er schon bald zum begehrten Vedutisten der Lagunenstadt, vor allem mit seinen Nachtstücken wie der „Piazzetta bei Mondschein“, die er 36 mal malte, bediente er ein internationales Publikum. Verheiratet mit einer Venezianerin, hatte Nerly beste Kontakte in die Gesellschaft Venedigs und war auch sonst gut vernetzt.
Weshalb seine Venedigansichten so begehrt waren, versteht man auch angesichts unseres Gemäldes: Kraftvolle, strahlende Farbigkeit kombiniert er mit dem Licht des Südens, in dessen Schatten ein paar Gondolieri auf dem Wasser von den Balkonen beobachtet werden – die Stadt ruht und ist gänzlich still vor der Kulisse der imposanten Architektur. Nerlys Blick geht ostwärts vom Canal Grande auf die Lagune vorbei am Palazzo Contarini-Fasan, jenem im 15. Jahrhundert im gotischen Stil erbauten, sich in drei spitzbogigen Arkaden zum Kanal öffnenden Palazzo, der der Legende nach auch als Heim der Desdemona aus Skakespeares „Othello“ bekannt war. Diese Verbindung der Wunder Venedigs mit der literarischen Legende konnte sich bewusst an ein angelsächsisches Publikum richten, bei dem Venedig außerordendlich beliebt war und das als reisefreudige und zahlungskräftige Klientel für solche Ansichten als Souvenir empfänglich war.

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