Rupprecht Geiger

„Bild E V (Zeit und Raum)“

Details

Dornacher/Geiger 127.

Provenienz:
Galerie Stangl, München, verso mit dem Etikett;
Privatsammlung, Süddeutschland.

Beschreibung

1949 gründet Rupprecht Geiger gemeinsam mit Willi Baumeister, Fritz Winter sowie verschiedenen anderen Künstlern, die sich ebenfalls der Gegenstandslosigkeit verschrieben haben, die Gruppe „ZEN49“. Ziel war es damals, im Nachkriegsdeutschland eine neue, unbelastete Kunst zu schaffen und dadurch einen künstlerischen wie moralischen Neuanfang zu postulieren. Die Namensgebung „ZEN“, vermutlich von Rupprecht Geiger vorgeschlagen, betont die Abkehr vom Materiellen und die Hinwendung zu fernöstlicher Philosophie.
Für Rupprecht Geiger bedeutet die Reduktion der Form vor allem eine zunehmende Freiheit für Farbexperimente: Die Farbe ist sein zentrales Gestaltungselement und wird ihn lebenslang beschäftigen. Dabei sind es vor allem die Farbverläufe und –modulationen, mit denen er sich auseinandersetzt und die sein Werk in allen Schaffensphasen unverwechselbar machen. In dem frühen Eitempera-Gemälde „Bild E V (Zeit und Raum)“ aus dem Jahr 1953 überschneiden sich auf komplexe Weise drei verschiedene Bildebenen: Eine sichelförmige weiße Farbfläche überlagert zwei gegenläufige Modulationen, deren Farbwerte von hellem Ocker bis Schwarzbraun reichen. Diese ungewöhnliche, die Strukturen der klassischen Bildkomposition durchbrechende Anordnung ist typisch für die Zeit in Geigers Œuvre. Er malt damals nicht mehr auf der Staffelei, sondern legt die Leinwände auf den Boden oder auf einen Tisch und ermöglicht so Perspektivwechsel innerhalb des Bildes. Dennoch oder gerade deshalb gelingt ihm eine ganz eigene Ausgewogenheit von Farbe, Form und Proportion.

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