Details

Berend-Corinth/Hernad 62.

Ausstellung:
Lovis Corinth – Ausstellung von Gemälden und Aquarellen zu seinem Gedächtnis, Nationalgalerie Berlin, Berlin 1926, S. 23, Nr. 20.

Provenienz:
Alfred Odenheimer (1882-1966), Emmendingen/Los Angeles;
Privatbesitz, Süddeutschland.

Beschreibung

Nachdem Corinth zu Beginn der 1880er Jahre sein Studium beendet hatte, zog er weiter nach Antwerpen und von dort im Oktober 1884 nach Paris, wo er die renommierte Académie Julian besuchte und Schüler Tony Robert-Fleurys und William Adolphe Bouguereaus wurde. Dort lernte er auch Franz Lilienthal kennen, Ostpreuße wie Corinth, der in seinen Erinnerungen als Blumenthal auftritt. Nach dem kurzen Aufenthalt in Paris trennten sich beider Wege wieder, doch kam es 1889, nachdem Corinth sich zwischenzeitlich in Berlin niedergelassen hatte, in der ostpreußischen Heimat offensichtlich zu einer Wiederbegegnung, bei der unser Gemälde laut Berend-Corinth in Königsberg entstand. In Paris und danach hatte sich Corinth zwar vornehmlich der Aktmalerei gewidmet, doch auch die Porträtmalerei stellte bereits einen wichtigen Aspekt seines Frühwerks dar. Der schwarz gekleidete Dargestellte sitzt im Dreiviertelprofil auf einem Sessel vor einem roten, scheinbar entmaterialisierten Hintergrund – dabei genau in die Bildfläche komponiert und die untere Diagonale ausfüllend. Dies ist ein altbekanntes „Setting“, das noch Anklänge an den Naturalismus Alter Meister zeigt, doch zeigt Corinth kein großbürgerliches Porträt sondern ein sensibles Bildnis seines Jugendfreundes.

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