Martin Schongauer

Die stehende Madonna mit dem Apfel

Details

Bartsch 28; Lehrs 39; Falk/Hirthe 39; The New Hollstein 39; Schmitt 39.

Provenance:
Franz Rechberger (1771-1843), Wien, verso handschriftlich und mit dem Ankaufsdatum „1803“ (Lugt 2133);
Herzöge von Arenberg, Brüssel und Nordkirchen, verso mit dem Stempel (Lugt 567);
William H. Schab Gallery, New York, dort 1951 erworben;
Albert W. Blum (1882-1952), Schweiz und Short Hills, verso mit dem Stempel (Lugt 79 b);
Sotheby’s, New York, Auktion 27.2.1988, Los 1019.

Beschreibung

Ganz ausgezeichneter, kräftiger und in allen Feinheiten prägnanter Druck. Mit den gut sichtbaren waagrechten Kratzern, die die Darstellung in Höhe der Unterschenkel Mariens durchziehen: Sie weisen das Blatt als Frühdruck aus. Mit winzigen Rändchen an zwei Seiten, am rechten und am oberen Rand auf Plattenkante geschnitten. Sehr selten. Lehrs kannte insgesamt nur etwa 35 Exemplare, davon nur acht mit *** Sternen ausgezeichnet, darunter unser Exemplar.
Diese Madonna ist die früheste, die Schongauer als stehende Einzelfigur gestochen hat. Sie ist als jugendlich schön und anmutig gekennzeichnet. Die Eleganz ihrer Haltung und die Dominanz des rein nach ornamentalen Kriterien gebildeten Mantels lassen sich von den „Schönen Madonnen“ des sog. „Internationalen Stils“ um 1400 herleiten. Ihr Sohn ist, anders als alle anderen Christkinder Schongauers, nicht nackt, sondern mit einem Hemdchen bekleidet. In seiner Rechten hält er einen Apfel, das Symbol der mit seiner Geburt durch Maria, die „Neue Eva“ überwundenen Sünde (Hirthe, S.124). – Die äußersten Spitzen der oberen Ecken ergänzt. Mit einem kleinen hinterlegten Löchlein links im Mantelzipfel. Verso an den seitlichen Rändern mit Montageresten, ansonsten gut.

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