Details

Mit einer schriftlichen Expertise der Fondation Hartung Bergman, Antibes. Das Werk wird in das Online-Werkverzeichnis der Gemälde und Zeichnungen unter der Nummer CT HH3337-0 aufgenommen.

Literatur:
Langen, Viktor und Langen, Marianne, Sammlung Viktor und Marianne Langen: Kunst des 20ten Jahrhunderts, Ascona 1986, Bd II, mit farb. Abb S. 278.

Provenienz:
Sammlung Langen, Neuss (1947 erworben).

Beschreibung

Hans Hartung zählt zu den wenigen Künstlern, denen es trotz Kriegsunterbrechung gelingt, konsequent an sein früheres Werk anzuknüpfen. Schon vor Kriegsbeginn entstehen abstrakte Arbeiten dessen Formensprache er ab 1945 weiterentwickelt. Im Jahr 1946 trifft er auf Madeleine Rousseau, eine junge Kunstkritikerin, die ihn mit der Galeristin Lydia Conti bekannt macht, woraufhin seine erste Einzelausstellung stattfindet. Weitere wichtige Kontakte können in diesen Jahren geknüpft werden, die zur Steigerung seiner Bekanntheit führen.
Schon damals als sehr reifer Künstler beschrieb er seine Intentionen als Kunstschaffender in einem Interview mit Charles Estienne: „Es ist ein emotionaler Zustand, der mich anregt zu zeichnen und gewisse Formen zu kreieren, um genau diese oder ähnliche Emotionen beim Betrachter auszulösen oder zu vermitteln (…) es ist diese Sehnsucht, die mich antreibt: die Sehnsucht eine Spur von Bewegung auf der Leinwand oder auf Papier zu hinterlassen. Es ist der Akt des Malens, des Zeichnens, des Kratzens und Schabens. (in: Hartung Hans, Autoportrait, Paris, 1976, S. 80)
Die unbetitelte Zeichnung von 1947 ist eine besonders dichte Komposition von Flächen und Linien in konkaven, konvexen, geraden, diagonalen und verschlungenen Linien, die neben- und aufeinandergelegt und -geschichtet sind. Die Farbnuancen hat Hartung mit unterschiedlichem Druck im Auftrag der Kreide bestimmt. Er schafft dabei eine feine Rhythmisierung des zarteren Auftrages am rechten und linken Rand hin zur linken Bildmitte, wo sich sowohl die Flächen und Linien als auch die Farben in Braun, Weiß, Grün und Blau verdichten. –  Rechte untere Ecke angestückt und hinterlegt sowie ein hinterlegter, ca. 2 cm langer Riss am unteren Rand, die Hinterlegung an beiden Stellen recto durchschlagend. Obere Ecken verso mit Montageresten, recto durchschlagend als helle Streifen. Blatt allgemein etwas gebräunt. Kleine Randmängel. Sonst gut.

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