Details

Löffler 1934/14 (ohne Abb. und fälschlicherweise unter 1934 aufgenommen).
Das Werk wird in das in Vorbereitung befindliche Werkverzeichnis der Gemälde von Prof. Dr. Rainer Beck, Coswig, aufgenommen.

Mit einem Briefwechsel des Werkverzeichnis-Verfassers, Dr. Fritz Löffler, und den Besitzern, in denen das Werk eindeutig als Werk von Otto Dix bestätigt wird.

Ausstellung:
Ausstellung im Otto-Dix-Haus, Hemmenhofen, Dauerleihgabe, Juli 1991-31.3.1992.

Provenienz:
Privatsammlung, Nordrhein-Westfalen;
Galerie Schloß Rimsingen;
Privatsammlung, Rheinland-Pfalz.

Beschreibung

Das vorliegende Porträt entstand in einer für den Künstler schwierigen Zeit. Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten wurde Dix 1933 als Professor entlassen und zog sich, nach anfänglichen Versuchen mit privaten Aufträgen seinen Lebensunterhalt zu verdienen, auf Schloss Randegg und später nach Hemmenhofen am Bodensee zurück. Seine alten Verbindungen führten ihn jedoch regelmäßig für Einzelaufträge nach Chemnitz, Albstadt und Dresden zurück, wo er vor allem durch die Ausführung von Bildnissen Geld verdiente. Bis 1943 unterhielt er weiter sein Atelier in Dresden.
Über den hier Dargestellten ist leider wenig bekannt. Das Bildnis entstand jedoch laut Fritz Löffler in Dresden. Der Künstler gibt hier einen älteren Herren mit Brille, an einem Tisch sitzend, wieder. Seinen linken Unterarm leicht aufgestützt und beide Hände übereinander gelegt, blickt er sein Gegenüber direkt an. Ins Auge sticht dem Betrachter der Ring an seinem rechten Ringfinger. Ansonsten ist er sehr unauffällig in einem blauen Anzug mit weißem Hemd und Krawatte gekleidet. Am Revers der Jacke trägt er im Knopfloch die schwarz-weiße Schleife des Eisernen Kreuzes 2. Klasse von 1914 – eine Auszeichnung als Frontkämpfer des Weltkrieges, die vor allem in der Zeit der Weimarer Republik und später zum Zivilanzug getragen wurde. Dix nimmt den Ton des Anzuges in dem lebendig gestalteten Hintergrund wieder auf und schattiert die Fläche zum Bildrand hin mit Grün- und Brauntönen. Im Gegensatz zum unruhigen Hintergrund führt er das Gesicht und die Hände in feiner, gekonnter neusachlicher Manier aus und hält hier in feiner Strichführung die Physiognomie seines Gegenübers für die Nachwelt in eindrucksvoller Weise fest.
In einem undatierten Brief an seine Tochter Nelly (Lorenz, Bd. IV, IE 3.2.16) skizziert Dix den Dargestellten, Herrn Schraube.

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