Ohne Titel.

Details

Provenienz:
Direkt von der Künstlerin erworben;
Privatbesitz, Berlin.

Beschreibung

Die Kunst von Roni Horn steht in enger Verbindung mit der außergewöhnlichen isländischen Naturlandschaft und der Kulturgeschichte der Vulkaninsel. Mitte der 80er Jahre schafft sie eine Werkreihe von Pigmentzeichnungen, eine Gestaltungsart, welche sie bis heute kontinuierlich aufgreift. Bei diesen Zeichnungen verfolgt sie meist den gleichen Arbeitsprozess: Sie zerschneidet das Papier in grobe Teile, zieht es auf eine weitere Unterlage auf und erstellt eine Vorzeichnung in Kohle mit organischen Formen. Sie bezeichnet diese „Platten“, hängt sie in ihrem Atelier auf und bemalt sie mit monochromen Farbpigmenten, die zuvor in Terpentinöl aufgelöst worden sind. Diesen Schritt wiederholt sie, bis die gewünschte Farbtiefe erreicht ist, und versiegelt das Werk abschließend mit klarem Lack. Die Pigmente, vermischt mit der Kohle, verleihen den Arbeiten eine sandig-raue Oberflächenstruktur und eine bewegte Tiefe durch die changierende Farbintensität. Das karminrote, organische Formenpaar in der vorliegenden Zeichnung bewegt sich konvergierend zueinander, jedoch nie berührend. Die Spalten in der Papierplatte erwecken ein Gefühl von Distanz und Isolation, während die Farbe diese an mehreren Stellen überwindet und langsam in den nächsten Bereich hineinfließt, gleich einem homogenen Lavafluss, der alles in sich zu verschlingen droht.- In sehr gutem Zustand.