Details

Ausstellung:
„Albert Oehlen. Oelbilder“, Galerie Bleich-Rossi, Graz 1987.
Provenienz:
Galerie Bleich-Rossi, Graz;
Privatsammlung, Österreich.

Beschreibung

Vorhanden: MANY SNAKE WOMAN – WATER BLACKBIRD AND BABY – JULIA WADES IN THE WATER- DOUBLE STEEL AND TWO CUTTER. Wie geheimnisvolle Zeichen, die auf einen größeren Zusammenhang verweisen, wirken die vier kleinen Arbeiten Albert Oehlens. Jede für sich besticht durch eine ganz eigene, schlichte Formensprache und ausgewogene Farbigkeit. Die fast provisorisch am unteren Bildrand der einzelnen Arbeiten montierten, beschrifteten Papierstreifen geben wenig Auskunft über die dargestellten Bildsujets: „JULIA WADES IN THE WATER“ etwa, steht als vermeintlicher „Titel“ vor einem Motiv aus kräftigen, schwarzen, verschlungenen Linien auf fleischig rosafarbigem Grund. Vergleichbar mit den „gemalten Wörtern“, die in den großformatigen, dichten Gemälden der 1980er Jahre häufig auftauchen, setzt Oehlen auch hier Sprachfragmente als rein ästhetisches Element ins Bild. In der Irreführung des Betrachters wird die vom Künstler angestrebte Malerei des „Nicht-Sinns“ augenscheinlich. Insgesamt wirken die kleinen Formate wie Fragmente aus den groß angelegten Arbeiten dieser Zeit: Die in vertikalem, raschen Pinselduktus angelegte, bräunlich-grüne Struktur des Motivs „DOUBLE STEEL AND TWO CUTTER“ erinnert beispielsweise an die Beschaffenheit der Holzwände, die als Hintergrund einer Reihe von Selbstporträts zwischen 1984 und 1986 im Werk immer wieder auftauchen. Der stark ausschnitthafte Charakter, der alle vier Einzelarbeiten bestimmt, lenkt den Blick einzig auf Struktur und Form. Im Spiel zwischen rein abstrakter Malerei und figurativen Anklängen wirkt die Bildsprache der kleinen Gruppe harmonisch und ausgewogen, die Farbpalette ist im Ganzen sehr abgestimmt. Einzig die eingerollte, an einen Rüssel erinnernde Figur der Arbeit „MANY SNAKE WOMAN“, welche mit einer Art umschlingendem Draht zu kämpfen scheint, verweist auf die sonst oft schroffe Bildsprache des „Jungen Wilden“. Doch im Zusammenspiel der vier Arbeiten der Bildgruppe wird auch diesem Motiv die Bedrohlichkeit genommen. Es gelingt dem Künstler, die Malerei im Fragmenthaften, Angedeuteten, im Zeichenhaften zu sich selbst zurückzuführen: „Wenn Malerei eine Sprache ist, dann braucht sie keine zu ihrer Erklärung“, sagt Albert Oehlen.

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