„Château“.

Details

Provenienz:
Galerie von Bartha, Basel (rückseitig mit dem Etikett); Galerie Schlegl, Zürich, seit 1995 Privatsammlung, Süddeutschland.

Beschreibung

Ab 1956 arbeitete Aurélie Nemours an einer Serie von Gemälden, die sie „Pierre angulaire“ nannte und zu der wohl auch das Werk „Château“ gezählt werden kann. Dabei gliedert sie das hochgestellte, rechteckige Format des Bildträgers in horizontal positionierte Rechtecke und Quadrate in unterschiedlicher Größe und Farbe, wobei diese asymmetrisch im Sinne des „ausgeglichenen Ungleichgewichts“ angeordnet werden. Die absolute Wahrheit findet sie einzig in der Farbe und der geometrischen Form, losgelöst von Subjektivität und emotional gefärbtem Realismus. Diese von Nemours vertretene künstlerische Position steht am Ende einer 20-jährigen Ausbildung, die den Findungsprozess nachvollziehen lässt. 1929 begann sie ihr Studium an der Ecole du Louvre und erarbeitete sich ein kunsttheoretisches Grundwissen. 1937 besuchte sie das Privatatelier „Ecole Paul Colin“, erlernte dort das Zeichnen am Modell und entwarf Plakate, Mode, Bühnenbilder oder Kostüme. Diese Tätigkeit befriedigte die Künstlerin nicht und so entschied sie sich 1941 für den Malunterricht bei André Lhote. Die letzte Station ihrer Ausbildung erfolgte bei Fernand Léger, der ihr schlussendlich den Weg zur abstrakt-geometrischen Kunst ebnete, die lediglich durch die Farbe, die Horizontale und die Vertikale definiert wird. – Punktuelle Retuschen. Sehr schöner und guter Gesamteindruck.