Details

Scheibler 1138.
Ausstellung:
„Blickpunkte IV“, Galerie Neher, Essen 1985, Kat.-Nr. 59, Abb. S. 53; „Blickpunkte V“, Galerie Neher, Essen 1986, Kat.-Nr. 50, Abb. S. 68; „Augen-Blicke: das Auge in der Kunst des 20. Jhs.“, Kölnisches Stadtmuseum, Köln 13.4.-12.6.1988, Kat.-Nr. 75, Abb. S. 133.
Provenienz:
Privatbesitz, Essen.

Beschreibung

In den Jahren 1963 und 1964 schafft Nay die wichtige Werkgruppe der sogenannten Augenbilder. Mit ihnen schlägt der Künstler, wie Elisabeth Nay-Scheibler schreibt, “ in seiner Kunst ein Kapitel auf, das im Verlauf seines Lebenswerks immer wieder, nun aber mit elementarer Kraft hervortritt: die Expression“. Bereits in den Jahren davor füllt Nay die Kreise seiner Scheibenbilder teils mit einer Schraffur. Jetzt aber beginnt er, spitz-ovale Spindelformen horizontal oder vertikal über die Scheiben zu malen. So entsteht ganz von selbst das Motiv des Auges. Damit spricht der Künstler ein Ur-Thema an, nämlich das der Wahrnehmung im Gegensatz zur Erscheinung. Zudem hat das Auge eine archetypische Symbolkraft, die für intellektuelle Wahrnehmung aber auch für Abwehr des Bösen und spirituelles Bewusstsein steht. Nay verbindet die großen Augenformen mit reinen, abstrakten Gebilden in kontrastierender Farbigkeit und steigert so die „Vitalität und Freiheit“ seiner Bildgestaltung. Das vorliegende Gemälde bildet den Abschluss in der Reihe der Augenbilder. Es ist eine besonders ruhige Komposition mit klaren Farbfeldern. Hier vereint Nay die drei Elementarfarben Rot, Blau und Gelb mit den Nicht-Farben Schwarz und, zum geringeren Teil, Weiß und stellt sie in einen chromatischen Dialog zueinander. Während die obere weiße Form auf Schwarz an einen Propeller erinnert, so wirkt die untere Form in Ocker wie ein ausgearbeitetes Auge mit Lidern, das den Betrachter gebannt anschaut und umgekehrt in seinen magischen Bann zieht. – Mittig mit Schwundrissbildung. Vereinzelte Retuschen. Allgemein in sehr schönem Zustand.

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