Alessandro Allori (Umkreis)

Bildnis einer vornehmen Florentinerin mit ihrem Sohn (Bianca

Details

Wir danken Prof. Dr. Miles Chappell für die freundliche Unterstützung bei der Katalogisierung dieses Gemäldes.
Provenienz:
Old Masters Galleries (Alex Wengraf), London (1967), als „Bronzino“; seither in Privatsammlung, Schweiz.

Beschreibung

Das qualitätvolle Bildnis einer in Dreiviertelfigur wiedergegebenen, vornehmen Dame folgt in seiner Konzeption einem Porträttypus, der von Bronzino mit dem Bildnis der Eleonore von Toledo mit ihrem Sohn Giovanni (Uffizien, Florenz) begründet worden war. Die Dargestellte thront, annähernd frontal, auf einem roten Sessel, vor ihr ihr Sohn, den sie, durch Handhaltung eng verbunden, dem Betrachter als ihren Erstgeborenen vorweist.
Miles Chappell hat für das „sicher in Florenz anzusiedelnde Bildnis“ eine Datierung in den 1580er oder 1590er Jahren vorgeschlagen und lokalisiert den Künstler im Umkreis des Alessandro Allori. Alessandro Allori war Ziehsohn und Schüler des Agnolo di Cosimo di Mariano, genannt Bronzino, dessen Namen er später auch annahm. Bei der Dargestellten könnte es sich um Bianca Cappello (1548-1587), der zweiten Frau von Francesco I., Großherzog der Toskana handeln, die dieser 1578 unmittelbar nach dem Tod der Johanna von Österreich geheiratet hatte, oder um Christina von Lothringen, Gattin von Ferdinando I., Großherzog der Toskana. Von Bianca Cappello haben sich nur wenige Bildnisse erhalten, da ihre Spuren nach ihrem Tod weitgehend gelöscht wurden. Ihr Wappen wurde durch das der Johanna von Österreich ersetzt und zahlreiche Porträts in einer Art Damnatio memoriae zerstört. Da in dem Bildnis jedoch spezifische Attribute und Inschriften fehlen, kann die Dargestellte derzeit nicht sicher mit dem Hause Medici verbunden werden, doch sprechen Kleidung, Vorhangmotiv und dynastischer Anspruch unzweifelhaft für eine Verankerung in den höchsten gesellschaftlichen Kreisen.
Verso auf der Holztafel verschiedene hand- und maschinenschriftliche Etiketten mit ehemaliger Zuweisung der Porträtierten an „Jeanne d’Albret, daughter of the Queen of Navare, and her son, afterwards Henry the fourth of France“ sowie handschriftlicher Zuschreibung an „Bronzino“ und „Bronzino school“.

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