Gustav Wunderwald

Lauben (hinter Fabriken).

Details

Reinhardt 95.
Ausstellung:
„Berlin im Bild“, Kunstamt Tiergarten/Heimatmuseum Spandau, Berlin 1950, Kat.-Nr. 27; „Gustav Wunderwald“, Haus am Lützowplatz, Berlin 1962, Kat.-Nr. 44; „Il Realismo in Germania“, Rotonda di Via Besana, Mailand 1971/72, Abb. S. 178; „Wem gehört die Welt“, Staatliche Kunsthalle, Berlin 1977, Kat.-Nr. 16; „Kunst und Technik in den 20er Jahren“, Städtische Galerie im Lenbachhaus, München 1980, Kat.-Nr. 24; „Künstler sehen den Wedding“, Kunstamt Wedding, Berlin 1980, Kat.-Nr. 14; „Gustav Wunderwald“, Berlinische Galerie/Städtische Galerie, Albstadt 1982, Kat.-Nr. 38.
Provenienz:
Galleria del Levante, Mailand/München.

Beschreibung

Zurückgekehrt aus dem Kriegsdienst, ließ sich Wunderwald 1919 in Berlin nieder. Dort entdeckte er als Motivquelle die Seiten der Großstadt, die nicht ins Bild der mondänen Metropole zu passen scheinen, so wie diese Laubenkolonie im industriellen Norden der Stadt. Bereits vor dem Ersten Weltkrieg waren hier erste Zeltstädte und Baracken entstanden, doch durch die wachsende Arbeitslosigkeit waren in den 1920er Jahren mehr und mehr Menschen gezwungen, in solchen Unterkünften zu leben. Wunderwald zeigt das verschneite Gelände von einem erhöhten Standpunkt aus, so wirken die behelfsweise gezimmerten Baracken noch kleiner und fragiler. Dennoch ist zumindest die Hütte im Vordergrund liebevoll verziert: Auch in großer Armut und in der Nachbarschaft der rauchenden Schlote versuchen die Bewohner, ihrem Leben Würde und Individualität zu verleihen. Die Pinselführung ist in diesem Werk noch impressionistisch locker, doch im Aufgreifen der sozialen Thematik und in der liebevollen Schilderung der Details lässt sich bereits der bedeutende Maler der Neuen Sachlichkeit erkennen, der bis heute noch nicht ausreichend gewürdigt wird. – Partiell mit zartem Craquelé, sonst sehr schön.

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