Johann Georg von Dillis

Blick auf Schloss Harlaching.

Details

View of Harlaching Castle. Watercolour over pencil, pen and grey ink on laid paper with watermark „IV“. C. 26 : 37.5 cm. Illegible inscribed lower left (Harlaching?).

Beschreibung

In rokokohafter Eleganz und bühnenbildhafter Dramatik angelegter Blick auf Schloss Harlaching. Feinlinig scharf umreisst Dillis die Konturen des Schlosses mit der filigranen Feder in Hellgrau und umhüllt es mit luftig-lockeren Aquarellakzenten. Als direkten Kontrast dazu setzt Dillis den breiten, deckenden Gouachepinsel zur malerischen Gestaltung des Vordergrundes ein. Fast unweigerlich richtet sich so die gesamte Aufmerksamkeit auf das hoch auf dem Hügel thronende Schloss. Wie in einer Vision erscheint es dem Himmel ganz nah und der Welt unten fast wie entrückt zu sein. Das auf dem rechten Isarufer gelegene Schloss Harlaching galt in Münchner Künstlerkreisen als beliebter Ausflugsort und reizvolles Bildmotiv. Noch bis weit in das 19. Jahrhundert hielt sich zudem das heute widerlegte Gerücht, der große Claude Lorrain selbst hätte am Bau des Schlösschens mitgewirkt, dort gelebt und auch gearbeitet. In vielen phantasievollen Variationen zeichnete auch Dillis das Schloß, nicht zuletzt seiner Verehrung Lorrains wegen. Dass das Schloss 1796 völlig ausbrannte und anschließend abgetragen wurde, hielt Dillis nicht davon ab, es auch weiterhin zum Bildthema zu machen. Gerade die visionäre Entrückheit dieser undatierten Darstellung, legt daher den Verdacht nahe, dass es sich hier um eine Hommage des Künstlers an den für immer verlorenen Anblick handelt. – Vereinzelt winzige Braunfleckchen. Verso mittig mit einem winzigen, hinterlegten Löchlein und stellenweise mit Kleberesten alter Montage.
Literatur: Ausst.Kat. „Johann Georg von Dillis (1759-1841) – Landschaft und Menschenbild“, Bayerische Staatsgemäldesammlung München, Neue Pinakothek, 29. November 1991-9. Februar 1992, Staatliche Kunstsammlung Dresden, Albertinum 1. März-3.Mai 1992 (vgl. S.80, Kat. Nr. 5 u. 6).
Provenienz: Sammlung Elisabeth von der Leyen, Süddeutschland.

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