Ernst Wilhelm Nay

„Badende Menschen“.

Details

Bathers. Oil on canvas. (19)39. C. 65.5 : 80 cm. Signed and dated lower left. Signed, dated and inscribed with the title on the stretcher. Inscribed „44“ on the reverse (this number refers to the artist’s studio hanging of 1940). Framed.

Beschreibung

Scheibler 274.
Das Thema der „Badenden“ spielt in den Jahren 1938 und 1939 eine zentrale Rolle in Nays Werk. In einer Zeit, in der seine Malerei als „entartet“ diffamiert wird, beschwören diese Bilder – angeregt durch einen Aufenthalt auf den Lofoten – einen paradiesischen Urzustand herauf, in dem sich der Mensch frei von jedem Zwang in der Natur bewegen kann. Die leuchtende, dabei leichte Palette, hier ganz auf den Kontrast zwischen dem Inkarnat und verschiedenen Blautönen konzentriert, zeigt die Auseinandersetzung des Künstlers mit Cézanne, aber auch mit Delaunay. Kräftige Akzente in Weiß und einem dunklen Braun verleihen der Komposition Festigkeit und betonen ihren flächenhaften Charakter. Dabei sind die Formen hier zu einem komplexen, malerisch raffinierten Geflecht verwoben, das nicht mehr vollständig gegenständlich fassbar ist. Figur und Raum, positive und negative Form erfahren die gleiche Gewichtung; Tiefe entsteht weniger durch Perspektive als durch Überlagerung. In seiner Dynamik und farblichen Brillanz ist das Gemälde eine der schönsten Kompositionen aus dieser Werkgruppe. – Die Nummer „44“ auf der Rückseite bezieht sich auf Nays Atelieraufstellung von 1940. Mit geringfügiger Craquelébildung, vereinzelten winzigen Abplatzern bzw. Austupfern, sonst in sehr guter Erhaltung.
Ausstellung: „Ernst Wilhelm Nay“, Kunstverein, Freiburg i. Br., 1953, Kat. Nr. 11; „Ernst Wilhelm Nay“, Kunstverein Steinernes Haus, Frankfurt/Main, 1953; „Ernst Wilhelm Nay“, New London Gallery, London, 1960, Kat. Nr. 6.
Provenienz: Privatsammlung, Norddeutschland.

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