Details

Oil on canvas. (C. 1922/23). C. 81 : 66 cm. Signed lower left. Framed.
Scharl’s 1920s depictions of workers show the poverty and hardness of the time, while always giving the sitter their own dignity. In this painting, the woman seems calm and concentrated on her work. Her vulnerable youth is reflected in the bent neck, bathed in a cool light. But her heavy, gnarled hands betray this seemingly harmonious, domestic scene: this is a woman who needs to work. The diagonal composition and the thick, vibrant brush strokes give this painting an expressive tension that makes it a central work in Scharl’s oeuvre.

Beschreibung

Lukas 31.
Scharls Arbeiterbildnisse aus den zwanziger Jahren zeigen auf expressive Weise die Armut und Härte der Zeit, ohne jedoch die Würde der Dargestellten in Frage zu stellen. Auch in diesem Bild, entstanden auf dem Höhepunkt der Inflation, erscheint die Frau ruhig und konzentriert. Das Licht, das auf den gebeugten Nacken fällt, unterstreicht die jugendliche Zartheit der Figur. Doch die knorrigen, groben Hände widerlegen den ersten Eindruck der häuslichen Betätigung: hier handelt es sich sicherlich um eine bezahlte Arbeit. Das einfache blaue Kleid der Stickerin setzt sich gegen die bunten, fast grellen Farben der Auftrags-Stickerei ab, während die – anscheinend schon verbrauchten – Spulen im Vordergrund die aufwendige und komplizierte Arbeit belegen. Der diagonale Aufbau und der pastose, fast grobe und vibrierende Pinselstrich verleihen diesem Gemälde eine Spannung und Ausdruckskraft, die es zu einem beispielhaften Hauptwerk des Malers werden lassen. Vgl. auch das Gemälde „Die Stickerinnen“ von 1923 (Kat. Lenbachhaus, Nr. 3, Abb. 20 und farb. Abb. S. 112).
Vorwiegend in der oberen Darstellungshälfte mit einigen Farbsprüngen in der Malschicht, sonst von ausgezeichneter und farbfrischer Erhaltung.
Verso mit dem Aufkleber der „Münchner Sezession“, bei der Scharl ab 1923 ausstellte.
Provenienz: Karl & Faber, Auktion 176, 30.11./1.12.1988, Nr. 998, Farbabb. Tafel 75; Privatbesitz, Irland.

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