Richard Ziegler

Die Badenden vor Taormina.

Details

The bathers of Taormina. Oil on canvas. (C. 1924-25). C. 99.5 : 119 cm. Signd with the monogram lower left. Framed. Richard Ziegler moved to Berlin after travelling through Italy. In 1925 the artist met the Austrian writer Robert Musil and the Romanian artist Arthur Segal, who introduced him to the „Novembergruppe“ (November Group) in Berlin. The present canvas treats the theme of young bathers in Taormina, who dominate the foreground. The strong impact of the work is achieved by the use of flat and strong colour and a stylized form.

Beschreibung

Kraftvolle, farbintensive Komposition in trockenem Pinsel. Richard Ziegler, Philologiestudent und Autodidakt, nahm sich 1925 ein Atelier in Berlin und wurde, inspiriert durch seine Freunde Robert Musil und Arthur Segal Mitglied der „Novembergruppe“. Zu den Künstlern, deren Arbeiten die soziale Revolution unterstützen sollten, zählten neben Architekten und Musikern auch bildende Künstler wie Dexel, Felixmüller, Feininger, Freundlich, Pechstein und Tappert. Vorliegende Arbeit ist zu Beginn der eigenständigen künstlerischen Tätigkeit Zieglers während einer Italienreise entstanden. Im Bildvordergrund steht die großformatige Figurengruppe der Badenden. Die fast in Bildhöhe dargestellte Landschaft, die kulissenhaft die Raumbühne mit den Figuren abschließt, verstellt den Blick in die Ferne. Die kräftigen Farben und Formen werden einer klaren und schwungvollen Konturführung untergeordnet. Die kraftvolle Wirkung des Bildes auf den Betrachter resultiert jedoch aus der flächenhaft eingesetzten Farbe und den stilisierten Formen. Mensch und Natur werden gleichsam einer kubisch vereinfachenden Sicht unterworfen, ohne zu einer Einheit verwoben zu sein. Dem Künstler ging es wohl bei der Verbindung von Figur und Landschaft vorrangig um das Thema Mensch. Das Interesse Zieglers liegt nicht – wie bei seinen Künstlerkollegen aus der „Novembergruppe“ – an einer gesellschaftskritischen Darstellung. Mit seinem Werk tritt Ziegler weder mit dem Engagement des kritischen Veristen noch als moralischer Sittenrichter auf. Ziegler geht es darum, das Gesehene aus dem Blickwinkel menschlicher Anteilnahme, Neugierde oder Faszination deutlich zu machen, ohne sich ein Urteil anzumaßen.
Am rechten Ellbogen der Frau im blauen Kleid mit einer kleinen Ausbesserung. In der linken oberen Ecke mit einem winzigen Löchlein und einer kleinen Kratzspur rechts oben durch die Rahmung, ansonsten in sehr gutem Zustand. Ölgemälde des Künstlers sind auf dem Auktionsmarkt selten.
Literatur: Richard Ziegler Stiftung Calw, Heiko Rogge: Richard Ziegler. Calw, 1983.
Provenienz: Privatbesitz Süddeutschland; Neue Münchner Galerie, Dr. Hiepe & Co. 1986.

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