Johann Georg von Dillis

Blick auf Kloster Tegernsee, im Hintergrund die Kirche von Egern.

Details

View over the monastery at the Tegernsee, in the back the church of Egern and the Wallberg. Watercolour and pen and ink on wove. (C. 1790/92). C. 28.5 : 43 cm. Framed. On the reverse with the custom stamps of Paris on the edge. Light stained upper left, with a few spots. On the reverse with remains of old mounting. An exquisite impression of an early autumn day in the Bavarian landscape.

Beschreibung

Ende der 1780er Jahre reiste Dillis mit seinem Förderer Graf Benjamin von Rumford, einem aus Amerika geflohenen Physiker mit aufklärerischen Idealen, durch Bayern. Graf Rumford, begeistert von der englischen Landschaftsmalerei, empfahl dem Künstler im Freien zu malen. Auf diese Weise wurde Dillis zum Entdecker der oberbayerischen Landschaft.
Mit welch sicherer Hand, temporeichem Strich und zugleich großer atmosphärischer Dichte der Künstler die landschaftliche Stimmung einfing, belegt in eindrucksvoller Weise unser Blatt. Die Komposition führt das Auge des Betrachters geschickt von einer Anhöhe hinab zur benediktinischen Klosteranlage vor dem Tegernsee, hinter der sich am anderen Seeufer die Ortschaft Egern mit der Pfarrkirche St. Laurentius und der Wallberg ausmachen. Die dahinter liegende Bergkette leitet weiter bis zum Horizont. Gezielt gesetzte Akzente in gelb, grün, rot und blau unterstreichen diese räumliche Tiefe. In das Spiel von Licht und Schatten bezieht Dillis auch den cremefarbenen Grundton des Papiers als hellen Farbwert mit ein. Die verschiedenen Farbtöne erscheinen in einer warmen Schattierung und geben grandios die frühherbstliche Stimmung wieder. Während zeichnerische Elemente im Vordergrund dominieren, ist der Hintergrund größtenteils aquarelliert. Der virtuosen Gestaltung des Himmels liegen Wolkenstudien zugrunde, die Dillis mit ausgeprägter Leidenschaft betrieb.
Aquarelle des Künstlers in dieser Qualität sind auf dem Kunstmarkt zur absoluten Seltenheit geworden.
Der Papierton in der Himmelspartie leicht gebräunt mit wenigen Flecken, sonst von großer Farbfrische. Verso an den Blattkanten umlaufend Reste früherer Montierung, dort mit einem Pariser Zollstempel.

Provenienz: Karl & Faber Auktion 178 (1989), Nr. 401, Tafel 16; Süddeutsche Privatsammlung.

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