Auktion 326: Moderne Kunst | Evening Sale – 18.00 Uhr | 6. Juni 2024
Karl Hofer

Drei Grazien

Details

Wohlert 2466.

Literatur:
Weltkunst, Jg. 62, 1992, Heft 8, 15.4.1993, S. 985, mit Abb. (Anzeige Schloss Ahlden).

Ausstellung:
Retrospektiv-Ausstellung Karl Hofer. Ölbilder, Aquarelle, Handzeichnungen, Druckgraphik, Baukunst Galerie, Köln 1975, Nr. 101, ohne Abb.

Provenienz:
Nachlass des Künstlers;
Schloss Ahlden, Ahlden 20.5.1993, Los 1217;
Privatbesitz, Lingen/Niedersachsen;
Privatbesitz, Süddeutschland, durch Erbfolge an die jetzigen Besitzer.

Beschreibung

• Hofers Mädchenbildnisse zählen zu den beliebtesten Motiven seines umfangreichen Œuvres
• Die „Drei Grazien“ von 1952 zeigen eine ungewöhnlich dynamische und lebensfrohe Variante
• Das Gemälde wurde 1975 auf der großen Retrospektiv-Ausstellung Karl Hofers in Köln gezeigt

Im umfangreichen Œuvre von Karl Hofer zählen Darstellungen mit drei Frauen zu seinen beliebtesten Motiven. Kompositorisch basiert dieses Sujet auf dem mythologischen Bildthema der drei Grazien, die Anmut, Schönheit und Freude symbolisieren. Seit jeher dienen sie der bildenden Kunst als Vorlage und die wohl bekanntesten Darstellungen stammen von den berühmten Renaissancemalern Botticelli, Cranach, Raffael sowie dem klassizistischen Bildhauer Canova. Typischerweise werden die drei Damen nackt dargestellt und in einer gemeinsamen Umarmung oder Berührung. Karl Hofer greift bereits in seinen künstlerischen Anfängen diese klassische weibliche Dreiergruppe auf, emanzipiert sich dabei aber von den mythologischen Hintergründen. Ihn interessieren in erster Linie die kompositorischen Möglichkeiten des Motivs. 1952 stellt er die „Drei Grazien“ als Halbakte dar und ohne direkte Berührung untereinander. Fast frontal zum Betrachter stehen sie leicht nach hinten gestaffelt nebeneinander. Ihre hellen Körper sowie die bunten Tücher und Kopfbedeckungen leuchten geradezu vor dem dunklen Hintergrund, der eine bühnenartige Kulisse nur vage andeutet. Alle drei Damen haben die Arme erhoben oder weit ausgebreitet, in eleganten Tanzschritten setzen zwei die Füße voreinander. Fast identisch finden sich diese „Drei Grazien“ in dem nur ein Jahr später entstandenen Gemälde „Varietétänzerinnen“ wieder. Anders als seine oftmals statisch und melancholisch-entrückt wirkenden Figurengruppen belebt Hofer diese reizende Szene der „Drei Grazien“ mit viel Bewegung und Lebensfreude.

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