Bergdorf mit Kirche

Details

Mit einer Bestätigung von Dr. Isabelle Jansen, Gabriele Münter- und Johannes Eichner-Stiftung, München, vom 14.3.2024. Das Werk ist im Nachlass der Künstlerin unter der Nummer L 250 verzeichnet und wird in das Werkverzeichnis der Gemälde aufgenommen.

Provenienz:
Nachlass der Künstlerin, verso mit dem Stempel (nicht bei Lugt) und zwei Etiketten mit der Nachlassnummer „L 250“ und der Nummer „1274“;
Galerie Thomas, München;
Privatbesitz, Süddeutschland.

Beschreibung

• Das Gemälde lässt Münters Rückbesinnung auf ihren charakteristischen Stil der Murnauer Vorkriegszeit erkennen
• Die Künstlerin zeigt die ländliche Idylle eines oberbayerischen Voralpendorfes
• Dorfansichten gehören zu den wichtigsten Themen in Münters Œuvre

Gabriele Münter nimmt mit den ersten Besuchen in Murnau das Dörfliche fest in ihren Bildkanon auf. Neben den Landschaftsdarstellungen findet sie mit ihren Ortsansichten zu einem der wichtigsten Themen ihres Œuvres. Nach etwas distanzierter und weiter gefassten Darstellungen von Häusern und Straßenszenen der 1920er Jahre knüpft Münter Anfang der 1930er Jahre wieder an die in den frühen Murnauer Jahren und im „Blauen Land“ entstandenen Szenerien an. Die früher favorisierte starke Konturierung mit schwarzen Umrisslinien wird nun zugunsten einer kaum mehr wahrnehmbaren Akzentuierung aufgehoben.
In unserem Gemälde geht der Blick zunächst auf eine zentrale Gebäudegruppe: eine in sich verschachtelte Anhäufung von Bauernhäusern und den angegliederten, grau-braunen Schuppen. Dahinter blickt ein spitzer Kirchturm filigran empor. Flankiert wird dieser Bildteil vom Grün der umliegenden, bewaldeten Berge. Dazwischen ragt dynamisch und sich zur Mitte hin pyramidal verjüngend eine in sich geschlossene, in Blaugrau gehaltene Gebirgsformation auf. Die abgeflachte Bergspitze erinnert an die Ettaler Notkarspitze und den Kramerberg.