Details

Putz 1125.

Provenienz:
Wiener Kunstauktionen, Wien 11.10.2005, Los 180;
Privatbesitz, Süddeutschland.

Beschreibung

• Märchenbilder gehören zu den schönsten Arbeiten in Putz‘ früheren Schaffensphasen
• Das Thema „Eiskönigin“ nimmt in Putz‘ Œuvre eine Sonderstellung ein, er beschäftigt sich zwischen 1903 und 1917/18 mehrfach damit
• Gemälde voll hintergründiger Erotik und Sinnlichkeit

Leo Putz greift gerne Märchen und Sagenmotive auf und interpretiert sie in seinem Sinne. Seine Märchenbilder „Gestiefelter Kater“, „Zwölf Brüder“, „Hänsel und Gretel“, „Prinzessin Rapunzel“ u.a. gehören zu den schönsten und eigenartigsten Arbeiten in den früheren Schaffensphasen des Künstlers.
Wir sehen auf unserem Gemälde die Eiskönigin mit ihrer Krone aus Eiszapfen, nackt auf einem von Hirschen oder Rentieren gezogenen roten Schlitten über eine düstere Schneelandschaft jagen. Sie wird bei ihrer rasanten Fahrt von Eisbären und Hunden oder Polarfüchsen begleitet. Drei dunkle Männergestalten stürzen in panischer Angst davon.
Leo Putz‘ Eiskönigin ist voller hintergründiger Erotik und Sinnlichkeit. Er lässt sie zur Trägerin einer geheimnisvollen Botschaft werden. Ihre schonungslose Jagd ist gekennzeichnet von Hartherzigkeit, Gefühlskälte und Grausamkeit. Sie ist das Verderben bringende, dämonische Weib. Die Farbe Rot ihres Wagens suggeriert nicht nur ihre Königswürde, sondern präsentiert sie auch als Kriegsgöttin. Die blaue Farbgebung der Landschaft, teils mit Schwarz gebrochen, teils mit Hellblau erhöht, ist kontrastierend gegen die warmen Farben ihres Inkarnats gesetzt. Doch die punktuell aufgetragenen leuchtend gelben Farbakzente symbolisieren das Schmelzen des Eises, was möglicherweise die Erwärmung des kalten Herzens der Eiskönigin bedeuten könnte.
Das Thema der Eiskönigin nimmt im Œuvre von Putz eine Sonderstellung ein. Ein erster Entwurf kann auf 1903 datiert werden, Entwurf II und III entstehen in einer ersten Version 1906. 1917/18 malt er weitere Versionen, in diese Zeit lässt sich auch unser Bild datieren.

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