Details

Literatur:
Jo-Anne Birnie Danzker (Hrsg.), bearb. von Barbara Hardtwig, Museum Villa Stuck: die Sammlung des Museums Villa Stuck, Eurasburg 1997, S. 164, Kat.-Nr. 53, mit ganzseitiger Abb. S. 165;
Thomas Raff, „Die Kraft des Mannes und die weiche Schmiegsamkeit des Weibes“. Franz von Stuck: das plastische Werk, Tettenweis 2011, S. 17, Kat.-Nr. 17, mit ganzseitiger Abb.

Ausstellung:
Sünde und Secession. Franz von Stuck in Wien, Belvedere Museum, Wien 2016, Taf. 79, S. 165.

Beschreibung

Auf dem Panzer einer Schildkröte steht straff gestreckt ein geflügelter Erote oder Amor, der mit beiden Händen das Gehäuse einer Nautilusschnecke hochstemmt. Trotz der Last blickt er lachend unter der Schale hervor. Um die Hüfte hat er einen übergroßen, phallischen Pfeilköcher gegürtet, der seine Blöße vielmehr betont als verdeckt. Der mächtige Nautilus ist mit filigranen Ranken und Fruchtgehängen und auf der Vorderseite mit einem applizierten Maskaron geschmückt, oben darauf hockt ein Putto, der auf einem Delfin über die Wellen reitet. Stucks ursprünglicher Nautiluspokal aus patinierter Bronze mit natürlichem Schneckenhaus wurde im März 1891 im Münchner Kunstverein ausgestellt und diente ihm danach, kombiniert mit Antikenabgüssen, Gemälden und einem ausgestopften Pfau, als Dekoration für seinen Künstleraltar im Atelier Theresienstraße 148. Stuck fertigte danach wohl noch einen zweiten Tafelaufsatz, bei dem er die Schnecke mit der beschriebenen Neurokoko-Ornamentik modellierte, welcher dann seit etwa 1893 von der Galvanoplastischen Kunstanstalt der Württembergischen Metallwarenfabrik – kurz WMF – als elektrolytisch versilberter Metallguss in verschiedenen Varianten vertrieben wurde. – Versilberung teilweise etwas angelaufen und stellenweise mit Bereibungen (vor allem an den Knöcheln), ansonsten in guter Erhaltung.

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