Johann Anton Castell

Ansicht auf Dresden, Mondschein

Details

Literatur:
Friedrich von Boetticher, Malerwerke des neunzehnten Jahrhunderts, 4 Bde., Dritter, unveränderter Nachdruck, Hofheim am Taunus, H. Schmidt & C. Günther, 1979 (zuerst Fr. v. Boetticher’s Verlag, Dresden 1891-1901) hier Bd. 1, S. 173, Kat.-Nr. 5 („Ansicht auf Dresden, Mondschein“).

Ausstellung:
Verzeichniß der (…) öffentlich ausgestellten Werke der bildenden Kunst, Königlich Sächsische Akademie der Künste, Dresden 1846, Kat.-Nr. 198 („Mondscheinlandschaft, Ansicht auf Dresden“).

Provenienz:
Privatsammlung, Frankreich, wohl seit dem 19. Jahrhundert;
Grisebach, Berlin, Auktion, 30.5.2018, Los 111;
Privatsammlung, Deutschland.

Beschreibung

Leben und Kunstschaffen des Malers Johann Anton Castell sind eng mit Dresden verbunden. Dort studierte er ab 1827 zunächst in der Landschaftsklasse, später in der „Kunstschule“ der Akademie. Ab 1829 besuchte er das Atelier von Johan Christian Clausen Dahl und folgte der romantischen Grundstimmung des in Dresden ansässigen Norwegers. Castell unternahm ausgedehnte Studienreisen nach Böhmen, Wien und Tirol, seine Motive fand er aber vorwiegend in der Umgebung der barocken Kunstmetropole und im Elbsandsteingebirge.
Die angebotene Dresden-Ansicht ist ein glänzendes Beispiel für Castells Malkunst; denn statt bei hellichtem Tag zeigt er Dresden bei nächtlichem Firmament. Der Blick schweift vom linken Elbufer über eine Bootsanlegestelle hinweg zur Stadtsilhouette, die vom tief stehenden, im Wasser gespiegelten Vollmond in ein kühles, silbernes Licht getaucht wird. Seitdem Bernardo Bellotto Dresden vom gegenüberliegenden rechten Ufer aus von der Höhe der Neustadt bis zum Pieschener Ufer gemalt hatte, galt der sogenannte „Canaletto-Blick“ als ein Leitmotiv für die Vedutisten des 19. Jahrhunderts. Indem Castell den Standort verlegt, rückt er die Kuppel der Frauenkirche in das Zentrum des Bildes, lediglich überragt von den in den nachtblauen Himmel aufstrebenden Schiffsmasten.

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