Details

Rau 656.

Ausstellung:
Jean Arp, Sophie Taeuber-Arp, Galerie Denise René, Paris 1962;
Jean Arp – reliefs, Musée d’art et d’industrie, Saint-Etienne 1978, Kat.-Nr. 35.

Provenienz:
Nachlass des Künstlers, verso mit dem zweifachem Nachlassstempel;
Erker Galerie, St. Gallen;
Privatsammlung, Süddeutschland.

Beschreibung

• Typisches Relief Arps aus Holz und Karton in organisch-abstrakter Formensprache
• Der Künstler hat über 800 Reliefs geschaffen, sie bilden einen wichtigen Schwerpunkt in seinem Œuvre
• Arps Holzreliefs hatten Einfluss auf die Arbeiten von Henry Moore und Joan Miró

Als Hans Arp als junger Dichter einen bildnerischen Ausdruck seiner Gedichte sucht, kommt er über Malerei und Zeichnung unter dem Einfluss des Kubismus auf die Collage. Zuerst verwendet er für diese verschiedene Papiere, findet aber rasch zu anderen Materialen und setzt beispielsweise Textil und Holz ein. Dieser bedeutende Schritt in die Dreidimensionalität bringt Arp zu den Reliefs und dann zu den Holzkonstruktionen, bis er allmählich die Rundplastik entdeckte. Dem Relief bleibt er aber sein Leben lang treu: Von 1915 bis zu seinem Tod entstehen über 800 solcher Arbeiten.
Ende der 1950er Jahre, Arp ist schon über siebzig Jahre alt, wendet sich der Künstler noch einmal verstärkt dem Relief zu. Dabei bedient er sich weiterhin einer organisch-abstrakten Formensprache, die sich am Wandel und Wachstum der Natur orientiert. Doch will der Künstler nie die Natur nachahmen, sondern nimmt sie als Ausgangspunkt für naturnahe Formen. So schreibt er über seine konkrete Kunst: „Wir wollen nicht abbilden, wir wollen bilden, wie die Pflanze ihre Frucht bildet.“ Es entstehen wachsende Formen, die sich im Dialog mit ihrem Grund oder mit dem sie umgebenden Raum befinden. Durch einen klaren Kontrast der Farben – im vorliegenden Werk sind es nur zwei: Weiß auf hellblauem Grund – entsteht eine Wechselwirkung, ein Dialog der Gegensätze: weiß und farbig, voll und leer, positiv und negativ. Diese Formen in Verbindung mit dem Grund beschreiben somit „die Sehnsucht nach Harmonie und einem Zustand der Wonne: dem Geborgensein in der Einheit der Mutter Natur“ (Gabriele Mahn in: Die Reliefs von Hans Arp, S. 53).

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