Details

Mit einer schriftlichen Bestätigung der Gabriele Münter- und Johannes Eichner-Stiftung, München, vom 9.11.2023, dass das Werk im Arbeitsheft der Künstlerin von 1955 unter der Nummer BB 49 verzeichnet ist.

Provenienz:
Neumeister, München 23.5.2012, Los 49;
Privatsammlung, München.

Beschreibung

• Ausgewogen harmonische Komposition mit leuchtender Farbpalette und ornamentaler Reduktion
• Reife und künstlerische Verdichtung des über Jahrzehnte wiederholten und stetig weiterentwickelten Blumenmotivs
• Münter konzentriert sich im Alter von fast 80 Jahren auf Motive aus der nächsten Umgebung, insbesondere auf Blumen aus dem eigenen Murnauer Garten

Blumenstillleben spielen über mehrere Jahrzehnte hinweg eine zentrale Rolle im Werk von Gabriele Münter. In den 1950er Jahren gelangt die inzwischen über siebzig Jahre alte Künstlerin noch einmal zu einer letzten Reife. Sowohl formal als auch farblich findet sie zu einer gemäßigteren Auffassung, die sich mehr und mehr von der frühen Expressivität entfernt. Ihre eigene großzügige Bildsprache und die leuchtende Farbpalette behält sie jedoch bei und verleiht so dem auf den ersten Blick bescheidenen Motiv des Blumenstilllebens zugleich Vitalität und Ruhe. „In allen Medien, in Bleistift, Tusche, Kugelschreiber, Öl auf Papier und größeren Ölgemälden entsteht eine Fülle von Blumenbildern (…), in denen sie häufig nur die Umrisse der Blütenköpfe auf das weiße Blatt setzt. Johannes Eichner schreibt dazu: ‚Sonst werden die Werke leichter und lockerer. Da Gabriele Münter nunmehr weniger in die Welt hinauskommt, schrumpfen ihre Motive… Es bleiben Blumen, die vom Garten ins Haus kommen, unerschöpflicher Reichtum an Farben. Ist nicht gleich eine Leinwand bereits, so greift die Malerin, wie schon in früheren Jahren, zu Papier (…). Meist bleibt der Hintergrund weiß. Da hat sich eine duftige Malerei herausgebildet, in Andeutungen, die viel weißes Papier innerhalb der Umrisse stehen läßt und die Farben als kräftige Flecken draufsetzt.‘ Auch diese bei Sammlern nun zunehmend geschätzten Blumenmotive (…) wiederholt Münter oft in mehreren Varianten. In den Gemälden verwendet sie dieselbe kompakte, gerundete Darstellungsweise für die Blumen, doch sind sie hier häufig von eher kantigen, schweren Konturen umgeben, die sie deutlich von dem meist mattfarbigen Hintergrund abheben. (…) Insgesamt zeichnen sich die Blumenbilder Münters trotz aller Wiederholungen bis ins hohe Alter durch eine unverwüstliche Lebendigkeit aus.“ (aus: Ausst.-Kat. Gabriele Münter, Städtische Galerie im Lenbachhaus, München u.a. 1992, o.S., vor Kat.-Nr. 231).

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