Gustav Klimt

Stehende junge Frau, ein Kopftuch umlegend

Details

Verso von fremder Hand bezeichnet „2124“ und „39500“.

Strobl 215.

Ausstellung:
Klimt – Schiele – Kokoschka, Musée des Beaux-Arts de Rouen, 1995, Kat.-Nr. 63;
Gustav Klimt. Beethovenfries, Stadthalle Balingen, 2010/11;
Klimt and the Women of Vienna’s Golden Age. 1900-1918, Neue Galerie Museum, New York 2016/17.

Provenienz:
Nachlass Gustav Klimt, mit dem schwachen Stempel rechts unten (Lugt 1575);
Klipstein & Kornfeld, Bern;
Grace Borgenicht Gallery, New York, bis 1994;
Sammlung/Nachlass Serge Sabarsky, New York, ab 1994;
Sammlung/Stiftung Vally Sabarsky, New York.

Beschreibung

• Frühe Arbeit Gustav Klimts
• Skizze für ein monumentales Aquarell zum alten Burgtheater Wiens, welches 1888 abgerissen wurde
• Modell war vermutlich eine Schwester oder Freundin Klimts

Bevor das alte Burgtheater in Wien 1888 zu Gunsten eines Neubaus abgerissen werden sollte, entscheidet sich die Stadtverwaltung 1886, den Zuschauerraum des alten und bei den Wienern beliebten Theaters von Franz Matsch und Gustav Klimt abbilden zu lassen.

Die Werke sollen dabei nicht nur das Interieur wiedergeben, sondern auch und im Besonderen die Zuschauer. So entstehen durch Matsch und Klimt nicht nur Architekturbilder. Ebenso bilden sie zahlreiche wiedererkennbare Personen ab und inventarisieren so geradezu die Wiener Kulturlandschaft ihrer Zeit.
Inspiration für den Auftrag und womöglich auch für Klimt ist dabei eine ähnliche Arbeit des Franzosen Edouard Dantan, der 1886 im Salon in Paris den Zuschauerraum der Comédie Française darstellt und dabei die Größen der Kunstszene Frankreichs abbildet.

In Gustav Klimts Version des Zuschauerraumes des alten Burgtheaters sind von der Bühne aus das Parkett, die Ränge und linkerhand die Loge der kaiserlichen Familie zu sehen. Die im Publikum identifizierbaren Figuren sind dabei nicht bloß Künstler, sondern auch andere Personen des öffentlichen Lebens. So sehen wir den Erzherzog nebst Gattin, diverse städtische wie nationale Politiker und wichtige k.u.k. Beamte, Schriftsteller, Sängerinnen, Maler und Mäzeninnen. Aufgefüllt wird die Szenerie durch Staffagefiguren.

Klimt studiert für sein Werk die Details des Innenraumes genau. Dank einer Dauerkarte für das Theater gelingen ihm dutzende Skizzen der Innenarchitektur und der Zuschauermenge. Zudem fertigt er zahlreiche Skizzen einzelner Figuren an. Für die weibliche namenlose Personage greift Klimt dabei als Modelle auf Frauen seiner Umgebung zurück. Auch die hier angebotene „stehende junge Frau, ein Kopftuch umlegend“ fällt darunter, sie dürfte eine der Schwestern oder Freundinnen Klimts sein. Im fertigen Bild zu finden ist sie im dritten Rang, in der siebten Loge von links.

* Alle Angaben inkl. Aufgeld (27%) ohne MwSt. und ohne Gewähr. Irrtum vorbehalten.
** Alle Angaben zzgl. Aufgeld und MwSt. und ohne Gewähr. Irrtum vorbehalten.
*** Unter Vorbehalt: Zuschlag erfolgte unterhalb des Limits. Erwerb des Werkes im Nachverkauf ggf. noch möglich.
R = Regelbesteuerte Kunstwerke
N = Differenzbesteuerte Kunstobjekte mit Ursprung in einem Land außerhalb der EU
Die private oder gewerbliche Vervielfältigung und Verbreitung aller im Ausstellungs- und Auktionsarchiv angezeigten Werkabbildungen ist unzulässig. Alle Rechte vorbehalten.