Details

Provenienz:
Galerie Bruno Bischofsberger, Zürich (verso mit dem Etikett);
Privatsammlung, Schweiz, bei Vorgenannter erworben.

Beschreibung

• Seltene, für die Werkphase typische Arbeit mit malerisch expressiver Pinselschrift auf nicht grundierter Holzplatte
• Imi Knoebel gilt mit seinem mehr als fünf Jahrzehnte umfassenden Werk als ein herausragender Vertreter einer radikal gegenstandslosen Malerei
• Neben musealen Einzelausstellungen u.a. in Düsseldorf 1975, Winterthur bzw. Bonn 1983, Hamburg 1992 und 2003 sowie München 1996 und 2023 ist Knoebel auch an wichtigen Gruppenausstellungen wie der documenta 5, 6, 7 und 8 vertreten

Die Bedeutung der Hartfaserbilder, in die auch diese Arbeit einzuordnen ist, ist ohne seine legendären „Raum 19“- Installationen kaum zu verstehen. Den ersten „Raum 19“ realisierte Imi Knoebel bereits 1968 in der Düsseldorfer Kunstakademie: damals war er in die Klasse von Joseph Beuys gewechselt, der im Raum 20 unterrichtete. Er konnte sich den Nachbarraum – also den Raum 19 – sichern, den er zu Beginn noch mit Jörg Immendorff und Blinky Palermo teilte. Dort begann er mit dem billigen Werkstoff, der auch als Pavatex bekannt ist, zu experimentieren. Die raumgreifende Installation spielt eine wesentliche Rolle für das Verständnis eines Frühwerks, das sich schon Mitte der 1960er Jahre zwischen Malerei und Objekt bewegt und im Grunde als gebautes Bild zu verstehen ist. Unzählige, meterhoch gestapelte Kuben, gekrümmte Volumen, geometrische Formen, geschichtete Platten – alles aus Hartfaser. Automatisch richtet sich der Fokus auf das braune Material, das eine ganz eigene Optik und Haptik hat. Die gelehnten oder gestapelten Platten erinnern an monochrome Tafelbilder, die Imi Knoebel in den 1980er Jahren mit seinen Hartfaserbildern tatsächlich realisieren sollte. Knoebel, der sich selbst immer als Maler bezeichnet hat, sucht in diesen großformatigen Bildern einen neuen Umgang mit dem Material. Er bearbeitet die perfekte, glatte Oberfläche mit der Kreissäge, fügt ihr malerische Verletzungen zu und durchbricht sie an mehreren Stellen ganz. Anschließend bemalt er sie mit plastisch wirkenden, akzentuiert gesetzten Pinselstrichen in lasierenden Farben, wodurch der Bildträger auch hier Ausdrucksträger bleibt.

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