L’enterrement de Pierrot

Details

Blatt X aus der 20-teiligen Suite „Jazz“, herausgegeben von Tériade, Paris. Neben der Buch-Auflage ist eine ungefaltete Auflage mit 100 Exemplaren erschienen (ohne Mittelfalz).

Duthuit/Garnaud 22.

Beschreibung

„In meinen Scherenschnitten bin ich auf etwas gestoßen, das mehr den Charakter des Abstrakten und des Absoluten hat. Ich bin an eine Destillation der Form gelangt (…) Von diesem oder jenem Objekt (…) behalte ich jetzt nur noch das (ikonografische) Zeichen bei, welches für seine Existenz in seiner eigenen Form, für die Komposition, wie ich sie ersinne, genügt.“ Henri Matisse

In den 1940er Jahren findet Henri Matisse, nach schwerer Krankheit lange Zeit geschwächt und bettlägerig, aus der Not heraus zu einer neuen künstlerischen Ausdruckform. Er schneidet aus mit Gouache-Farben eingefärbtem Papier verschiedenste Formen aus und klebt diese auf ebenfalls mit Gouache bemalte Papierbögen. Mit seiner fast fünfzigjährigen künstlerischen Erfahrung komprimiert der Künstler in dieser Technik gleichsam zeichnerische und malerische, aber auch skulpturale Eigenschaften: nur den eigenen Bewegungen der Schere folgend, frei, spontan und ohne Vorlage oder Modell. Die an sich traditionelle Technik des Scherenschnittes überführt Matisse durch den besonderen Einsatz von Farbe und Reduktion der Form zu einer einzigartigen modernen Symbiose aus reiner Form und strahlender Leuchtkraft. 1947 fertigt Matisse 20 Scherenschnitte für die Suite „Jazz“ an, die im Pochoir-Verfahren gedruckt werden. Sowohl die sogenannten „cut-outs“ als auch die darauf basierende „Jazz“-Suite zählen heute zu den Höhepunkten in Matisse’s graphischem Œuvre.