Hermann Max Pechstein

Fischkutter bei Leba

Details

Provenienz:
Privatsammlung, Norddeutschland;
Grisebach, Berlin 29.6.2001, Los 75;
Privatsammlung, Süddeutschland.

Beschreibung

• Charakteristisches Fischer-Motiv von Pechsteins Sommeraufenthalt in Leba
• Typische Blau-Grün-Palette für die an der Ostseeküste entstandenen Werke
• Künstlerisch gelungene, stark vereinfachte Bildanlage

Die wiederholten Sommeraufenthalte an der Ostseeküste sind für Max Pechstein über Jahre hinweg eine Erholung vom pulsierenden Leben in Berlin und gleichzeitig eine wichtige Inspirationsquelle für seine Kunst. Hier fühlt er sich der einfachen Lebensweise der Fischer und Bauern eng verbunden. Künstlerisch fasziniert ihn die herbe Ostseelandschaft mit dem klaren nordischen Küstenlicht und den schnell wechselnden Wetterlagen. Nachdem Pechstein von 1909 bis 1920 seine Sommer im ostpreußischen Nidden auf der Kurischen Nehrung verbringt, reist er 1921 erstmals in das Ostseebad Leba in Hinterpommern. Die Anreise mit der Eisenbahn aus Berlin ist deutlich kürzer und in nur einem Tag zu bewältigen. Wie in Nidden findet Pechstein auch in Leba einen langen Strand und eine ausgedehnte Dünenlandschaft mit Wanderdünen, einen Fischerhafen mit pittoresken Fischerhütten sowie ein ruhiges, von den Badegästen kaum beachtetes Hinterland mit Kornfeldern, Wäldern und Seen.
Das großformatige Aquarell zeigt einen gleißend hellen, heißen Sommertag, die Luft scheint zu flirren, das Wasser ist völlig ruhig. Dominiert wird die Darstellung von vier Fischkuttern, die am Ufer des bei Leba ins Meer mündenden gleichnamigen Flusses aufgebockt an Land liegen. Es ist eine kleine Werft, zwei Männer arbeiten zwischen den mächtigen Schiffsrümpfen und streichen in aller Ruhe die Holzplanken an. Außer dem Kreischen der Möwen ist kaum etwas zu hören – oder vielleicht doch ab und zu noch ein leichtes Hämmern von den Bootsbauern…? Die Bildanlage ist stark vereinfacht, die Farben konzentrieren sich – mit nur wenigen kleinen Kontrasten in Rostrot – auf Blau und Grün/Gelb, und unterstreicht wieder einmal exemplarisch Pechsteins Vorliebe für Blau-Grün-Effekte, die typisch sind für seine an der Ostsee entstandenen Werke. Bereits bei seinem ersten Aufenthalt in Nidden schrieb der Künstler: „Die kurischen Farben sind blau und grün, viel Blau“.

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