Gustav Schönleber

Venedig, Santa Maria della Salute

Details

Miller-Gruber 331.

Literatur:
Die Kunst für Alle, II. Jg., München 1886/87, S. 124;
Kunstchronik, XXII. Jg., München 1887, Sp. 404/405;
Friedrich Pecht, „Die Karlsruher Landschafterschule“, in: Die Kunst für Alle, VI. Jg., München 1890/91, S. 146, Abb. S. 148/49;
Die Gartenlaube, Leipzig 1891, S. 68, Abb. S. 65;
Franz Hanfstaengl, Verlagskatalog, I. Theil. Galerie moderner Meister, München 1892, S. 106, 140 (Photogravure);
Das geistige Deutschland am Ende des XIX. Jahrhunderts. Enzyklopädie des deutschen Geisteslebens in biographischen Skizzen, Leipzig 1898, S. 622;
Friedrich von Boetticher, Malerwerke des 19. Jahrhunderts, Dresden 1901, Bd. II, 2, S. 635, Nr. 43;
Zeitschrift für Bildende Kunst, XIII. Jg. (Neue Folge), Leipzig 1902, S. 254;
Max Günzburg, „Über Münchner Landschafter“, in: Die Kunst unserer Zeit. Sammelband, München o.J., Abb. S. 151;
Joseph August Beringer, Gustav Schönleber, Karlsruhe 1924, S. 43 und 124, Abb. S. 26;
Renate Miller-Gruber, Gustav Schönleber. 1851-1917. Monographie und Werkverzeichnis, Karlsruhe 1990, S. 152, Kat.-Nr. 331. Abb. 91.

Ausstellung:
Karlsruher Kunstverein 1887;
Stuttgart 1887;
Münchner Kunstverein 1887;
Jubiläumsausstellung, Festhallenplatz, Karlsruhe 1902, ohne Nr.;
Große Berliner Kunstausstellung 1905, Werke deutscher Landschafter, Kat.-Nr. 237;
Gustav Schönleber, Gustav Kampmann. Zweimal Natur um 1990, Städtische Galerie im Prinz-Max-Palais, Karlsruhe 1990/91, Kat.-Nr. 35, mit farb. Abb, S. 61 (verso mit dem Ausst.-Etikett).

Provenienz:
Galerie Dr. Bühler, München;
ehemals Privatbesitz, Balingen.

Beschreibung

1871 unternahm Gustav Schönleber seine erste Studienreise nach Venedig – zahlreiche weitere sollten folgen. Er kam meist im weniger touristisch erschlossenen Fischerort Chioggia unter. Wie den meisten per Boot vom Festland Kommenden musste La Serenissima (die „Allerdurchlauchtigste“, wie Venedig liebevoll genannt wurde) auch ihm aufgrund der baulichen Situation inmitten der Lagune wie eine Fata Morgana erschienen sein, die im Wasser gespiegelten Palazzi zu prächtig, um wahr zu sein. Während bei den venezianischen Bildern der 1870er Jahre die Stadtsilhouette meist nur als Hintergrund für Schiffsarrangements diente, legte Schönleber bald ein Augenmerk auf die exaktere Wiedergabe von Architekturdetails. Jedoch war er nicht darauf aus, Kirchen und Plätze wie die Ansichtenmaler zu porträtieren, vielmehr sollte der unverwechselbare Charakter der Stadt mitsamt ihrer Architektur transportiert werden.
Mit dieser 1886 gemalten Ansicht behauptet er sich in gleich zweifacher Hinsicht, als brillanter Architektur- und Vedutenmaler. In mittlerer Distanz erhebt sich der Gebäudekomplex von S. Maria della Salute, markant überwölbt von den zwei Kuppeln. Die Kirche, die nach der Überlieferung nach einem Gelöbnis mit der Bitte um Beendigung der Pest im Jahr 1630 errichtet worden ist, ist im Gegenlicht der tief stehenden Sonne wiedergegeben. Links auf der äußersten Spitze der Landzunge ist der Turm des ehemaligen Hauptzollamts, der Dogana di Mare, zu erkennen. Dominierend ist jedoch die Schiffsgruppe, bestehend aus Gondeln, Fischerbarken und einem großen Segelschiff, die fast den gesamten linken Vordergrund beansprucht. Es ergeben sich Überschneidungen mit der Architekturkulisse, wobei die mächtigen Segel die Sakralarchitektur um ein Vielfaches überragen.
Schönleber fixierte dieselbe Ansicht zu unterschiedlichen Tageszeiten, außerdem in kleinformatigen, skizzenhaft wirkenden Studien, die eher die Stimmung einfangen wollen. Das vorliegende Gemälde ist jedoch das größte und sicherlich repräsentativste dieser Reihe. Renate Miller-Gruber verweist in ihrer Monografie mit Werkverzeichnis auf eine Reihe von Studien, die während Schönlebers Aufenthalt 1885 entstanden, und in dieser Komposition verarbeitet wurden (vgl. Miller-Gruber, Kat.-Nr. 326-329).

* Alle Angaben inkl. Aufgeld (27%) ohne MwSt. und ohne Gewähr. Irrtum vorbehalten.
** Alle Angaben zzgl. Aufgeld und MwSt. und ohne Gewähr. Irrtum vorbehalten.
*** Unter Vorbehalt: Zuschlag erfolgte unterhalb des Limits. Erwerb des Werkes im Nachverkauf ggf. noch möglich.
R = Regelbesteuerte Kunstwerke
N = Differenzbesteuerte Kunstobjekte mit Ursprung in einem Land außerhalb der EU
Die private oder gewerbliche Vervielfältigung und Verbreitung aller im Ausstellungs- und Auktionsarchiv angezeigten Werkabbildungen ist unzulässig. Alle Rechte vorbehalten.