François Gall

Lumière d’Automne, Canal Saint-Martin. Paris 10e.

Details

Mit einer Fotoexpertise von Marie-Lize Gall, Paris, vom 15.10.2022. Das Werk wird in das in Vorbereitung befindliche Werkverzeichnis aufgenommen.

Provenienz:
Douglas & Carolyn Middleton, USA;
Christie’s, New York 9.2.2016, Los 152;
Privatsammlung, Philadelphia, USA;
Sotheby’s, New York 5.10.2020, Los 3;
Privatsammlung, Bayern.

Beschreibung

François (Ferenc) Gall erhält seine erste künstlerische Ausbildung in der Künstlerkolonie Nagybánya, dem sogenannten „ungarischen Barbizon“. Hier kommt er mit postimpressionistischen Tendenzen aus Frankreich in Kontakt kommt. Seine beiden großen Ziele sind von nun an: Paris und die Freiheit.
Doch zunächst führt ihn sein Weg nach Rom an die Kunstakademie. Dort gewinnt Gall 1932 den Prix Hunyadi-Aldobrandini, tritt ins Collegium Hungaricum (Villa Medici) ein und kann Reisen durch Europa unternehmen. Die Galeria Moderna in Rom zeigt seine erste längere Ausstellung mit Werken sozialkritischer Themen, Dorf- und Straßenszenen, Kinderspiel- und Zirkusmotiven. Darüber hinaus hat sich Gall zu dieser Zeit bereits einen Namen als Porträtist gemacht. Er erhält zahlreiche Aufträge für Porträts und Bildnisbüsten, sogar aus Paris, wo er ab 1936 lebt. Als er sich Anfang 1939 in seiner Heimat aufhält, um seinen sterbenden Vater zu besuchen, wird er vom Kriegsausbruch überrascht und in die rumänische Armee eingezogen. Erst nach Kriegsende 1945 kann Gall nach Paris zurückkehren. Nun entwickeln sich seine Motive von sozialkritischen Themen hin zu heiteren und intimeren Themen, inspiriert durch sein Familienglück mit der Dichterin Eugénie Chassaing und ihren drei gemeinsamen Kindern. Akt-, Tanz- und Kinderdarstellungen, Szenen von Montmarte, Montparnasse oder dem bunten Sommertreiben an der französischen Küste bestimmen von nun an sein Œuvre. In den folgenden Jahren nimmt er an zahlreichen Salon-Ausstellungen teil, renommierte Galerien wie Durand-Ruel und Bernheim zeigen Einzelausstellungen, die auch international beachtet werden. Zudem setzt er sich in verschiedenen Vereinigungen und Stiftungen sowie als Präsident der nationalen Künstlergewerkschaft für die Rechte der Künstler ein. 1949 wird Gall in Frankreich eingebürgert, er erhält zahlreiche Auszeichnungen, auch für sein soziales Engagement. Es erfolgen staatliche Ankäufe seiner Werke, die sich heute unter anderem in Museen in Paris, Budapest und Boston befinden.
Gall ist mit seinen charakteristischen Darstellungen des Pariser Lebens in spätimpressionistischem Stil sehr erfolgreich. Auf der hier angebotenen Ansicht des Canal Saint-Martin im Osten von Paris hält Gall die heitere, sonnig-herbstliche Stimmung in Paris fest.
Derzeit zeigt die Galerie Les Montparnos in Paris Werke von François Gall in der Ausstellung „Montparnasse, les boulevards du destin“ (bis 22.12.2022).

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