Johannes Grützke

„Portrait Carl Laszlo“

Details

Holeczek 92.

Provenienz:
Sammlung Carl Laszlo, Basel, verso mit dem Etikett; Privatsammlung, Schweiz.

Beschreibung

Grützke bezeichnet sich selbst als „Klassiker“, der in akademischer Manier im Atelier nach lebenden Modellen malt. Sein Grundthema ist der Mensch. Er arbeitet unabhängig von jedwedem Zeitgeist und angesagten Moden oder Modernismen. Als künstlerischer Individualist passt Grützke genau in das Sammlungsschema des Baseler Galeristen Carl Laszlo.
Laszlo, 1923 als Kind einer jüdischen Kaufmannsfamilie in Süd-Ungarn geboren, wird 1944 nach Ausschwitz deportiert – und überlebt als einziges Mitglied seiner Familie die Lagerzeit. Er wird später sagen, dass er sich sein Leben ohne Auschwitz nicht vorstellen könne: „Es hat mich gelehrt, mein Schicksal anzunehmen, ohne ihm zu unterliegen.“ In Basel wird er durch die Freundschaft mit Hans Arp und Christian Schad Kunsthändler. 1967 trifft er den dreißigjährigen Johannes Grützke, der ihn später seinen Entdecker nennen wird.
Grützke porträtiert den Kunsthändler kaum zwei Jahre nach ihrer ersten Begegnung. Laszlo, der Sammler, dessen Haus in Basel mit Dingen von Kunst bis Nippes vollgestopft ist, der nie ohne seine Havanna auftritt, an dessen Fingern riesige Ringe prangen, wird hier ganz schlicht dargestellt. Grützke nimmt den Galleristen aus seiner opulenten, verschwenderischen Umgebung heraus und platziert ihn in einen bildleeren, neutralen Raum. Die charakteristische Zigarre, das leuchtend rote Hemd und die wenigen Schmuckstücke genügen, um den Menschen Laszlo in seinem Wesen zu erfassen.

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