Otto Mueller

Hütte mit Sonnenblume (Reetdachhaus mit Sonnenblume)

Details

Pirsig-Marshall/von Lüttichau P1927/43 (794).

Ausstellung:
479 Werke von 47 Künstlern des 20. Jahrhunderts, Galerie Nierendorf, Berlin 1991, Kat.-Nr. 319, mit Abb.;
Von der Leichtigkeit des Seins. Otto Mueller 1874-1930, Kunsthaus Apolda Avantgarde, Apolda 2008, Bd. 1, Kat.-Nr. 133, farb. Abb. S. 159;
Einfach, Eigen, Einzig. Otto Mueller 1874-1930, Begleitbuch zu den Ausstellungen der Otto Mueller-Gesellschaft e. V., Kunstsammlungen Zwickau u.a. 2012/13, Bd. 1, Kat.-Nr. 62, farb. Abb. 55.

Provenienz:
Nachlass Otto Mueller, verso mit dem Stempel (Lugt 1829d) und der Signatur von Erich Heckel;
Erben des Künstlers, 1931;
Galerie Nierendorf, Berlin, 1991;
Privatsammlung, Deutschland, seit 1992.

Beschreibung

Im aktuellen Werkverzeichnis (2020) wird diese wunderbar großformatige Zeichnung ins Jahr 1927 eingeordnet und mit Otto Muellers Sommerreise nach Ungarn und Rumänien in Verbindung gebracht. Seit Mitte der 1920er Jahre entstehen zahlreiche Ansichten von Häusern und Hütten, die im Kontext mit Muellers sogenannten „Zigeunermotiven“ aus Osteuropa stehen. Möglicherweise diente diese Zeichnung als Vorarbeit für das Gemälde „Zigeunerin im Garten“ (WVZ G1927/07), das auf der linken Seite seitenverkehrt ein ganz ähnliches Haus mit steilem Dach und den charakteristischen, längst verlegten Dachplanken zeigt sowie ebenfalls eine besonders große und kräftige, von Mueller so geliebte Sonnenblume davor.
Hans-Dieter Mück von der Otto Mueller-Gesellschaft sieht dagegen die Entstehungszeit der Zeichnung abweichend vom Werkverzeichnis deutlich früher. Sie sei bereits in den Sommermonaten 1919 oder 1920 entstanden, während Mueller die friesischen Inseln Föhr und Sylt bereiste. Laut Mück sei das Blatt zudem eine Skizze für das Gemälde „Haus mit Sonnenblume“ (auch „Reetdachhaus mit Frau im Fenster, Bretterzaun und Sonnenblume“, WVZ G1927/17), das ebenfalls auf 1919/20 und nicht, wie im Werkverzeichnis, auf 1927 zu datieren sei (vgl. hierzu: H.-D. Mück, Ausst.-Kat. Zwickau u.a. 2012/13, S. 158 und ders., Ausst.-Kat. Weimar 2019, S. 52). Allerdings zeigt das Haus auf diesem Gemälde – anders als auf der Zeichnung – eine viel flachere Dachneigung mit der für Reetdächer so typischen geschwungenen Dachgaube.

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