Alexander Kanoldt

Sommerliche Wiesenlandschaft

Details

Die Echtheit der vorliegenden Arbeit wurde von Dr. Michael Koch, dem Verfasser des Werkverzeichnisses der Gemälde, bestätigt (Mai 2022).

Provenienz:
Seit Jahrzehnten in Privatbesitz, Pforzheim, wohl direkt vom Künstler erworben.

Beschreibung

„Zum erstenmale begann ich 1905 im Freien zu malen – so naturalistisch und ‚flott heruntergestrichen’ als es nur möglich war – die Arbeiten aus jener Zeit, da ich noch Schüler Fehrs war, nannte er schon karnevalistisch, was mich nicht wenig kränkte“. Mit dieser autobiographischen Notiz an den Mannheimer Kunstkritiker Josef August Beringer vom Juni 1912 spielte Alexander Kanoldt auf seine frühesten Versuche in der Ölmalerei an, die noch während seines Studiums an der Karlsruher Kunstakademie bei Friedrich Fehr und unmittelbar vor seiner Hinwendung zum Neoimpressionismus entstanden waren. Die wenigen heute noch bekannten Gemälde aus dieser auf das Jahr 1905 konzentrierten Schaffensphase Kanoldts lassen bereits das ausgeprägte Streben nach kompositorischer Eigenständigkeit und die schon früh entwickelte maltechnische Virtuosität des späteren Hauptmeisters der Neuen Sachlichkeit erahnen. Wie dieses vermutlich direkt vom Künstler erworbene und seitdem im selben südwestdeutschen Familienbesitz verwahrte Gemälde zeigen die frühen, vorwiegend in der Umgebung Karlsruhes entstandenen Landschaften zumeist von Wiesen und Feldern gesäumte Bauernhöfe, deren in strahlendes Sonnenlicht getauchte Wandflächen wirkungsvoll mit verschatteten Baumgruppen kontrastieren. Die kräftig leuchtenden Farben sind in raschen Zügen mit breitem Pinsel pastos aufgetragen, motivische Details oft nur angedeutet und dem koloristischen Gesamteindruck untergeordnet. Die hier besonders durchdachte räumliche Staffelung des Bildraumes mit der augenfälligen, den Vordergrund wie ein optisches Gitter abschließenden Baumreihe zeigt hinsichtlich der Komposition deutliche Parallelen zu Kanoldts bekanntem Frühwerk ‚Haus Exter’ (WV 05.5), dessen gesicherte Datierung auf 1905 einen weiteren Hinweis auf das Entstehungsdatum dieses Landschaftsgemäldes gibt (Karl & Faber, A 222, 5.12. 2008, Los 1428).
Dr. Michael Koch

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