Rosemarie Trockel

Ohne Titel (Mondgesicht)

Details

Provenienz:
Monika Sprüth Galerie, Köln, verso mit dem Etikett;
Privatsammlung, Berlin, 1998 bei Vorgenannter erworben.

Beschreibung

Die Kunst von Rosemarie Trockel beruht auf Wortspielen und Formzitaten, dem spielerischen Erschaffen von „guten“ und „schlechten“ Kopien: Sie ermöglichen der Künstlerin das humorvoll-kritische Hinterfragen scheinbar gesetzter Normen und tradierter Sehgewohnheiten. Bekannt wurde die Kölner Künstlerin bereits während der 1980er Jahre mit Skulpturen aus Herdplatten und großformatigen Strickbildern mit Playboy-Hasen oder Wollsiegel-Mustern. Beides eine Ironisierung vermeintlich typischer Frauenarbeit und tradierter Rollenklischees, wobei es zu kurz gegriffen wäre, Trockels Werke darauf zu reduzieren. Jenseits jeder thematischen Festlegung erschafft die Künstlerin Objekte von rätselhafter Schönheit, die in ihrem ästhetischen Anspruch für sich stehen. Anhand einer ganzen Reihe von äußerst unterschiedlichen Werken der Künstlerin, lässt sich das eindrücklich nachvollziehen. Die frühe Leinwandarbeit „Ohne Titel (Mondgesicht)“ aus dem Jahr 1985 ironisiert in ihrer bestechenden Einfachheit à la „Punkt Punkt Komma Strich, fertig ist das Mondgesicht…“ jeglichen Anspruch klassischer Portraitmalerei. Das Mondgesicht schwebt im luftleeren Raum und grinst uns freundlich an. Alles in bester Ordnung, wäre da nicht ein Teufelsschwanz, der dann doch zu denken gibt. Trockels bevorzugter Werkstoff Wolle – lange Zeit Symbol für weibliches Handarbeiten – wird zum zentralen Ausdrucksträger in „I seem to be a horse“ von 1992 und der jüngeren Fotoarbeit „Operation“ aus dem Jahr 2004. Die beiden Siebdruckarbeiten aus dem Jahr 1992 spielen ebenfalls mit der Materialästhetik des Stofflichen: in Hellblau und Hellrosa sind löchrige Gewebe als Siebdruck auf eine vollkommen glatte Oberfläche gedruckt und konterkarieren so die Stofflichkeit und Haptik des Gewebes.

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