Alexej von Jawlensky

Meditation

Details

Jawlensky/Pieroni-Jawlensky 1529.

Ausstellung:
Ausstellung Ulmer Museum, 1974, S. 56, mit farb. Abb. S. 57.

Provenienz:
Privatsammlung, New York;
Weinmüller, München 9.6.1967, Los 214;
Privatsammlung, Baden-Württemberg, im Erbgang an die heutigen Besitzer.

Beschreibung

Ein menschliches Antlitz, in sich gekehrt mit einem geneigten Kopf, auf das Nötigste reduziert. Ein senkrechter Pinselstrich für die Nase, waagrechte Striche deuten Augen und Augenbrauen an, der Mund wird zu einer prägnanten Diagonale. Die dunklen Striche bilden eine Kreuzform: Sie erinnert an das russisch-orthodoxe Kreuz. Ab 1934 malt Jawlensky diese Gesichter, die er selbst Meditationen nennt. Sie erinnern an Ikonen, doch sind sie im Gegensatz zu diesen nicht stereotyp, sondern individuelle Arbeiten, jedes Antlitz ist verschieden, „so verschieden wie die einzelnen Individualitäten und trotzdem so gleich wie das alle Menschen verbindende Urselbst.“ (Clemens Weiler, Alexej Jawlensky, Köln 1959, S. 128).“

In seinen Lebenserinnerungen schreibt Jawlensky 1936: „Meine letzte Periode hat ganz kleine Formate, aber die Bilder sind noch tiefer und geistiger, nur mit der Farbe gesprochen.“ Diese Betonung der Farbe muss den Sammler begeistert haben, als er sie erwarb (siehe Sonderkatalog „Tendenzen der Abstraktion“). Auch diese Meditation steht exemplarisch für die Auseinandersetzung mit Farbe, Form, Licht und Bewegung, die diese Sammlung charakterisiert.

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