Otto Mueller

Junge Frau mit Eidechse (Mädchen mit Salamander)

Details

Pirsig/von Lüttichau 14.
Wir danken Dr. Tanja Pirsig-Marshall für die freundlichen Hinweise bei der Katalogisierung dieses Werkes.

Literatur:
Nachbaur, Wenzel, Otto Mueller Werklisten, Archiv Roman Norbert Ketterer, Kirchner Museum, Davos, 1950er Jahre;
Remm, Christiane, Otto Mueller, Begleitbuch zu den Ausstellungen Kunstmuseum Ravensburg u.a., München 2014, mit s/w Abb. 8, S. 17.

Ausstellung:
Sonderausstellung Dresdner Künstler und Künstlerinnen, Dresden 1904, Kat.-Nr. 24;
Otto Mueller. Eine Retrospektive, Kunsthalle der Hypo-Kulturstiftung, München 2003, ohne Kat.-Nr., mit Abb. S. 15;
Otto Mueller. Von der Leichtigkeit des Seins, Kunsthaus Apolda Avantgarde, Apolda 2008, Bd. 2;
Einfach, Eigen, Einzig: Otto Mueller, Kunstsammlungen, Zwickau u.a. 2012, Bd. 2, Abb. 142.

Provenienz:
Galerie Wolfgang Gurlitt, Berlin;
Briegleb, Breslau/München;
Lempertz, Köln 14.-17.11.1956, Los 290;
Sammlung Landsberger, München;
Karl & Faber, 30.11.1962, Los 1188;
Privatsammlung, Süddeutschland;
Grisebach, Berlin 29.11.2008, Los 147 (dort unverkauft, verso Etikett auf dem Rahmen);
Privatbesitz, München, durch Erbfolge an die jetzigen Besitzer.

Beschreibung

Es handelt sich hier wohl um das früheste Porträt von Otto Muellers erster Frau, Maschka Mueller. Gesichert durch eine Fotorückseite aus dem Nachlass Paul Kother.

Christiane Lange schreibt im Ausst.-Kat. der Hypo-Kulturstiftung 2003 anlässlich der Retrospektive zum Frühwerk des Künstlers: „Otto Mueller ließ vor seiner Übersiedlung nach Breslau durch seine Frau Maschka angeblich fast 200 Werke verbrennen. (…) Über die Beweggründe Otto Muellers, so viele Bilder zu zerstören, kann nur spekuliert werden. (…) Tatsache ist, dass man derzeit von nur elf Arbeiten Kenntnis hat, die sicher vor 1900 entstanden sein dürften und von nur gut 30 Werken, die sich in das darauf folgende Jahrzehnt datieren lassen. (…) Mit seinem späteren Schwager, Paul Kother, einem Studienfreund an der Akademie in Dresden, war Otto Mueller 1898 nach München gekommen (…), ehe er im Herbst 1899 nach Dresden zurückkehrte. Dort lernte er seine zukünftige Frau, die Malerin Maria Mayerhofer, genannt Maschka, kennen, die fortan sein bevorzugtes Modell wurde. (…) Mit dem Umzug nach Berlin begann dann jedoch eine neue Lebensphase, die sich auch in den Bildern des Künstlers deutlich niederschlägt. (…) Muellers Bilder entwickelten sich von nun an eigenständig und lassen sich deutlich von seinen vorangegangenen Arbeiten unterscheiden, deren Bildsprache noch verschiedene Einflüsse spiegelt. (…) Die (…) früheste Gruppe rekonstruierbarer Werke enthält fast ausschließlich Porträts.“ (Ausst.-Kat. S. 13 ff.).
Wie auch andere Künstler seiner Zeit steht Otto Mueller in seiner anfänglichen Schaffensphase unter den Einflüssen Arnold Böcklins, Franz von Stucks und Hans von Marées. In den frühen Porträts, wie dem vorliegenden, ist vor allem Maschka sein Modell. In „Junge Frau mit Eidechse“ stellt Mueller das Brustbild einer nackten jungen Frau dar, die mit gesenktem Blick auf eine kleine Eidechse in ihren Armen blickt. Mueller präsentiert seine Frau Maschka vor einer zart angedeuteten Landschaft mit Blick in die Ferne. Im Gegensatz zu späteren Themen wie Kleopatra oder Lukretia gibt das vorliegende Gemälde Rätsel auf, da das Thema ikonographisch nicht klar zu fassen ist. Christiane Remm deutet es 2014 wie folgt: „In der Haltung werden subjektive Empfindungen deutlich, die mit der demonstrativen Vorführung der kleinen Kreatur zum Ausdruck einer generellen Befindlichkeit werden. Die Freude oder gar Ergriffenheit über die gewonnene Gemeinschaft (…) wird zum Anlass für ein Sinnbild der von Mueller selbst erlebten beglückenden Verbindung von Mensch und Natur.“ (zit. S. 19).

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