Details

Ausstellung:
Leo Erb. Weiß, Albert-Weisgerber Museum, St. Ingbert 2014, Museum Belvédère, Heerenveen 2014, mit Abb. S. 130.

Provenienz:
Privatsammlung, Niederlande.

Beschreibung

„Ich bin für das Systematische, aber mit Poesie oder mit Philosophie. Das Systematische ohne Poesie ist keine Kunst.“ (Leo Erb im Interview 2002)
Die Linie ist das zentrale bildnerische Mittel im Werk Leo Erbs. Über die Auseinandersetzung mit der Schrift führt der Weg des jungen Künstlers in den späten 1940er Jahren zur Linie: Aus Geldnot hatte er in endlosen nächtlichen Sitzungen kichliche Urkunden geschrieben. Der Schriftzeichen überdrüssig, reduziert er die Texturen in seinen Kunstwerken am Tage zu malerischen Linienstrukturen. Was bleibt ist die Idee, die Erinnerung an Schriftfragmente im Fluss der kräftigen, wellenartigen Tuschelinien oder der dichten, horizontal strukturierten Bleistiftzeichnungen. Auch in seinen Werktiteln wird der Begriff der „Linie“ zum festen Bestandteil, der sich in seinem gesamten Œvre wiederfindet. Im Rahmen der Ausstellung „Das rote Bild“ zeigt Erb 1958 im Atelier von Otto Piene in Düsseldorf die ersten strukturierten „Linienbilder“. 1968 entsteht in Paris das Buch „Vie et mort de la ligne“, das 1977 auf der documenta 6 in Kassel gezeigt wird. Die Linie ist das „Systematische“ in Leo Erbs Werk und bildet den Gegenpol zur weißen Fläche: ebenso wie sie den Bildgrund als fließende Textur in der Zeichnung strukturiert, prägt sie als konkave und konvexe Ausarbeitung das Schattenspiel der Reliefs und Skulpturen. Stellenweise leicht fingerfleckig, sonst sehr guter Zustand.

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