Details

Literatur zum Prototyp Albrecht Dürers:
Fedja Anzelewsky, Albrecht Dürer. Das malerische Werk, Berlin 1991, Nr. 106, V.
Ausst.-Kat. Dürer-Zeit. Die Geschichte der Dürer-Sammlung in der Kunsthalle Bremen, hrsg. vom Kunstverein Bremen, Kunsthalle Bremen, München 2012, Kat.-Nr. 35, S. 129f.

Provenienz:
Privatbesitz, Österreich.

Beschreibung

Nach Christof Metzger orientiert sich der Maler des vorliegenden Andachtsbildes an einem Prototyp Albrecht Dürers oder einer Paraphrase aus dem Dürerkreis: Von seinem Monogramm ist noch der erste Buchstabe, ein „H“ erkennbar. Das Wappenschild darüber weist auf die Lausitzer/Schlesische Familie von Pan(n)witz hin: s. Siebmachers Wappenbuch (https://de.wikipedia.org/wiki/Panwitz). Somit dürfte unser Maler im niederschlesischen Raum zu suchen sein. Er könnte von einem altgläubigen schlesischen Adeligen zu dem Madonnenbildnis beauftragt worden sein, dem ein Prototyp Dürers zugrunde lag: „Darauf lässt entfernt die Physiognomie der Maria schließen.“ Metzger verweist dafür vor allem auf eine Zeichnung (Abb. 1) ehemals in Bremen (jetzt Puschkinmuseum, Moskau), die – obgleich auf höherem künstlerischen Niveau – einige Gemeinsamkeiten aufweist: „die nach unten gebogenen und zu schmalen Schlitzen zusammengekniffenen Augen, die scharfen, schmalen Brauen, die knochige Gesichtsbildung, der Haarreif, der Griff des Kindes ans Haar seiner Mutter. Auch der Typus des im Profil gegebenen Kindes hat Parallelen im Werk Dürers“. Im Briefwechsel mit Jacob Heller erwähnt Dürer 1508 ein Marienbild, das er an den Bischof von Breslau (Johann V. Thurzo) verkauft habe (Anzelewsky, Nr. 106 V). Metzger hält es für möglich, dass „vorliegendes Bild zwar unscheinbar wirken mag, aber der Reflex eines verlorenen Dürerbildnis sein könnte.“

Wir danken Dr. Christof Metzger, Wien, für die freundliche Unterstützung bei der Katalogisierung dieses Loses.

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