Giuseppe Vasi

Prospetto dell’Alma Città di Roma dal Monte Gianicolo (…)

Details

Nicht bei Nagler; Scalabroni 313.

Provenienz:
Sammlung Piraneseum, in der Nähe von San Francisco.

Beschreibung

Ausgezeichneter, kraftvoller Druck mit der Schrift im Unterrand. Das komplette Set, von 12 Platten auf 12 Bll. (6 größere und 6 kleinere) gedruckt. Mit sehr breitem Rand, meist ist der originale Büttenrand erhalten.
Unser Exemplar ist ein Rarissimum, denn es handelt sich um die unbeschnittenen Einzelblätter. Meist wurden die einzelnen Blätter bis zum Plattenrand beschnitten, um zu einem monumentalen Panoramaplan von Rom zusammengefügt zu werden. In unbeschnittenem, nicht montiertem Zustand äußerst selten!

Der Architekt und Kupferstecher Giuseppe Vasi gehörte zu den bedeutendsten Vedutenstechern Roms. Zwischen 1747 und 1761 gab er zehn Bände mit über 240 Graphiken römischer Monumente heraus: Delle Magnificenze di Roma antica e moderna. Höhepunkt seiner Beschäftigung mit der Topographie Roms ist der große Prospetto, der 1765 erschien. 1829 wurde von Arrigoni und Bertanelli in Mailand eine zweite Auflage mit geändertem Datum herausgegeben.
Vasis Prospetto zeigt das Panorama der ewigen Stadt, vom Garten der Villa Corsini auf dem Monte Gianicolo aus in Richtung Nordost gesehen: Links der Petersdom im Norden, rechts die Fonte dell’Acqua im Osten. Auf einer Tafel links die Widmung an den spanischen König Karl III., der kurz zuvor auf den sizilianischen Thron verzichtet hatte, etwas weiter rechts ist der Künstler selbst zeichnend zu sehen. Mit großer zentraler Wappenkartusche im Unterrand und umfangreichen topografischen Erläuterungen. Die Legende nennt 390 Sehenswürdigkeiten, die alle nummeriert sind.
Vasis Prospetto markiert den Höhe- und Endpunkt in der Entwicklung der großformatigen Rompanoramen, von Antonio Tempestas „Pianta di Roma“ (1593) über Giovanni Faldas „Nuova Pianta et Alzata della Città di Roma“ (1676) bis hin zu Giambattista Nollis „Pianta Grande di Roma“ (1748). Mit dem monumentalen Gesamtpanorama von Rom forderte Vasi seinen ewigen Konkurrenten und ehemaligen Mitarbeiter Giovanni Battista Piranesi heraus, der ihn in der Gunst des Publikums mit seinen suggestiven, dramatisierten Kompositionen des antiken Roms überholt hatte. Piranesi reagiert auf diese Herausforderung neun Jahre später mit der Herausgabe des Trofeo, der monumentale Ansichten der Trajans- und der Antonius-Säulen enthielt (s. Los 297 und 298 ). – 1 Bl. aufgrund von Einrissen auf Japanpapier aufgelegt. Die übrigen Bll. im weißen Rand teils mit kleinen Randmängeln und vereinzelt mit Braunfleckchen. Bei den größeren Blättern Randbereiche teils mit kleinen Fehlstellen und etwas angeschmutzt, ansonsten gut.

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