Peter Rittig (zugeschrieben)

Zeuxis malt die fünf Jungfrauen von Kroton

Details

Provenienz:
Privatbesitz, Rheinland.

Beschreibung

Das selten dargestellte Thema geht zurück auf eine antike Legende, die Cicero überliefert (Cicero, De Invenzione II,1): Als die Bewohner von Kroton, dem heutigen Crotone in Süditalien, den Tempel der Iuno Lacinia mit Gemälden ausstatten lassen wollten, beauftragten sie dafür den angesehenen Maler Zeuxis aus Herakleia. Er wollte ein Bild der Helena als Inbegriff weiblicher Schönheit schaffen; deshalb schickten ihm die Bewohner die schönsten Jungfrauen, aus denen er fünf auswählte. Er glaubte nämlich, dass für die Darstellung einer solchen Schönheit nicht ein Modell ausreichen würde, weil die Natur kein Wesen geschaffen habe, das in all seinen Teilen vollkommen sei.
Der Koblenzer Peter Rittig zeigt den Künstler Zeuxis bei seiner Arbeit an der Staffelei, umgeben von den fünf Jungfrauen, die sich in unterschiedlichen Posen präsentieren. Jede zeigt sich von ihrer schönsten Seite, und der Maler kann, indem er die unterschiedlichen körperlichen Vorzüge der Jungfrauen im Bild vereint, das Idealbild der schönen Helena schaffen.
Das großformatige Gemälde trägt auf der Rückseite einen alten Aufkleber, auf dem Rittig als Maler des Gemäldes genannt wird, doch lässt sich seine Autorschaft momentan nicht eindeutig bestätigen. Die üppige Körperlichkeit, die in manchem zu anatomischen Verzeichnungen neigt und noch barock anmutet, ist für Rittigs noch nicht in allen Phasen erforschtes Werk nicht bekannt. Dies gilt besonders für sein Frühwerk, als Rittig in Berlin und in Paris bis 1816 bei Jacques-Louis David klassizistisch ausgebildet wurde; andererseits ist bekannt, dass sich Rittig mit der Verbildlichung von Künstlerviten bzw. Künstlerlegenden – z. B. in seinem erst später, 1834 entstandenem Gemälde „Papst Paul III. Farnese besucht Michelangelo in seinem Atelier“ – befasst hat.

Für freundliche Hinweise zur Katalogisierung danken wir Dr. Norbert Suhr, Eltville.

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