Johann Friedrich Boeck (zugeschrieben)

Vollmondnacht an der Ostsee

Beschreibung

Es ist eine geheimnisvolle Szenerie, die der Greifswalder Maler Johann Friedrich Boeck in seinem kleinen Gemälde entworfen hat. Ein kleines Boot, in dem ein Fischer sitzt, liegt am Ufer, davor ein kleiner Segler. Sind sie an Land zurückgekommen oder brechen sie erst in die Nacht auf? Das Dunkel der Nacht verhindert Antworten auf diese Frage, einzig der Mond durchbricht in einem hellen Halbrund die Wolkendecke, in der genauso wie auf dem Wasser der Widerschein des Mondlichts sichtbar ist. Sie beleuchten die nächtliche Szene nur schwach – einzig im Hintergrund auf einem erhöhten Landstrich ist noch eine kleine Lichtquelle erkennbar –, was neben der offenen, pastosen Malweise Boecks ganz wesentlich zum Reiz des kleinen Gemäldes beiträgt.
Es ist erstaunlich, dass in der deutschen Kunst des 19. Jahrhunderts die beiden größten Vertreter der Romantik, Philipp Otto Runge und Caspar David Friedrich, ohne eigentliche Nachfolge geblieben sind. In Dresden ist es allenfalls Carl Gustav Carus, der mit eigenen Akzenten das Erbe des in Greifswald geborenen Friedrich weiterführt. Dort war mit Boeck ein Maler tätig, der laut Elisabeth Bülck der einzige Schüler Friedrichs war, der dessen Erbe in strengerer Technik bei einer ähnlichen Geisteshaltung festhielt (Elisabeth Bülck: Carl Gustav Carus – sein Leben und sein Werk im Verhältnis zu C. D. Friedrich und dessen anderen Schülern betrachtet, Phil. Diss. Univ. Greifswald 1943). Boeck schulte sich auch nach Friedrichs Tod an dessen Originalen, deren Geist auch unsere „Vollmondnacht“ atmet. Dr. Birte Frenssen, Greifswald, die beste Kennerin des Werks von Boeck, hält Boecks Autorschaft für wahrscheinlich (Email vom 9.9.2013 an den Besitzer).

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