Details

Wohl Keller 1954/209.
Mit einer Kopie der schriftlichen Fotoexpertise von Horst Keller, Gräfelfing, vom 1.8.1997.
Ausstellung:
„Rolf Cavael“, Kestnergesellschaft, Hannover 1954, Nr. 24, o. Abb. (verso mit dem Etikett).
Provenienz:
Galerie von Abercron, München.

Beschreibung

Rolf Cavael gilt neben Willi Baumeister als einer der ältesten unter den Gründungsmitgliedern der Künstlergruppe ZEN49. Seine Werke aus den frühen 1950er Jahren wie die vorliegende Arbeit „N°58/98“  kennzeichnen sich durch kräftige Balkenkompositionen aus breiten, schwarzen Strichen, die im klaren Wechselspiel zu dem meist farblich diffusen Bildhintergrund stehen. Nach Antritt seiner Lehrtätigkeit an der Hochschule für Bildende Künste in Hamburg 1955, wird ein Wandel in seinem Werk sichtbar. Seine Linienführung wird flüchtiger und gestischer, seine Pinselduktus hektischer, aber zugleich leichter. Bei den beiden nachfolgenden Gemälden „N°60/Ag6“ und „N°64/Jl5“ entwickelt sich  diese Leichtigkeit in seiner Strichführung weiter. Seine Kompositionen werden lyrischer, die Linien energischer, fast nervöser. Cavael greift nicht mehr auf den gesamten Bildraum zurück, sondern verlegt seine Konzentration auf das Bildinnere. Die Randzonen lichten sich. Während der Künstler in dem Werk „N°60/Ag6“ eine weichere Linienführung und zurückhaltende Farbpalette verwendet, so sehen wir in dem Gemälde „N°64/Jl5“, das vier Jahre später entstand, einen Wandel zu einer kräftigeren Farbpalette und spitzen Strichkomposition. Mit seinen Kompositionen aus den 1970ern wie „75/Ap4“ verdichtet sich erneut sein Liniengeflecht. Es kommt zu einer Verschmelzung des Bildhinter- und Vordergrundes und einer Anhäufung von einzelnen kleineren Bildzentren. Nun entstehen dichte Geflechte von Linien und Farbspritzern, welche scheinbar weit über den Bildrand hinaus verlaufen.  Der Randbereich, als solcher, verliert an Bedeutung. Übrig bleibt eine Explosion von Farbspritzern sowie ein eng gespannten Netz aus Liniengeflechten. Diese vier vorliegenden Arbeiten von Cavael sind exemplarische Stellvertreter für seine bedeutenden Werkphasen.

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