Alexej von Jawlensky

Rose im Glas.

Details

Jawlensky/Pieroni-Jawlensky 18.

Ausstellung:
„Meisterwerke der Malerei und Plastik“, Galerie Grosshennig, Düsseldorf 1961, mit Abb.;
„Picasso and Modern Art – Masterpieces from the Albertina, Vienna“, Museum of Contemporary Art, Seoul 2010, Nr. 49;
„Kirchner, Heckel, Nolde: die Sammlung Werner“, Albertina Wien, 2012, S. 148, Kat-Nr. 69, mit ganzs. Abb.

Provenienz:
Redfern Gallery, London;
Galerie Wilhelm Grosshennig, Düsseldorf;
Ehemals Sammlung Irmtraut Werner, Wien.

Beschreibung

Alexej von Jawlensky erhielt seine akademische Ausbildung in Russland als Schüler des bedeutenden Künstlers Ilja Jefimowitsch Repin. 1896 entschied er sich, gemeinsam mit Marianne von Werefkin und Akademiekollegen nach München überzusiedeln. Hier konzentriert er sich auf die Bildgattungen Stillleben, Landschaft und Porträts. Freunde beschrieben ihn als empfindsam, melancholisch und harmoniebedürftig. Es war eine ganz bewusste Entscheidung, sich mit seinem unmittelbaren, realen Lebensumfeld zu beschäftigen, wohl um sich selbst Stabilität und Seelenruhe zu verschaffen. Das Stillleben „Rose im Glas“ ist im Gegensatz zu seinen späteren, expressionistischen Farbexplosionen mit einer weichen Farbkomposition in reduziertem Kolorit gehalten. Er bedient sich dabei einer beruhigt-meditativen Bildsprache. Auf sehr feinfühlige Weise nimmt er die sinnlichen und optischen Reize der kleinen Rose in voller Blüte in dem Glas wahr und übersetzt diese auf das Bildmedium. Er nutzte das Bild als Projektionsfläche seiner eigenen Empfindsamkeiten. „Ich suchte intensiv in diesen Stillleben nicht den stofflichen Gegenstand, sondern wollte durch Farben und Formen das ausdrücken, was in mir vibrierte, und ich bin zu guten Resultaten gekommen.“ (Zit. in: „Horizont Jawlensky“, Ausst. Kat., Museum Wiesbaden 2014, S. 286).
Betrachtet man den Hintergrund und den gesamten Bildaufbau, so lassen sich durchaus Parallelen zu der Ikonenmalerei ziehen. Schon als Jugendlicher entwickelte Jawlensky eine Faszination für russische Ikonen und sah, erfüllt von seiner Religiösität, seine Kunst als „Meditation oder Gebet in Farben“. Der Hintergrund wird in zwei Farbbereiche geteilt. Der dunkelbraune wird mit einem horizontalen, ruhigeren Pinselduktus gestaltet, während der ockerfarbene von einem verikalen, lebendigeren Duktus zeugt. Jawlensky schafft somit eine sehr harmonische Gesamtkomposition. Darüber hinaus erhebt er die Rose vor einem „Goldhintergrund“ zu einer besonderen Erscheinung der Natur mit ikonenhaftem Charakter. Gerahmt.

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